Die Trainerentlassung von Hermann Eppenhoff 1967 beim MSV Duisburg
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Nach einer enttäuschenden Saison gab der MSV Duisburg seinem Trainer Hermann Eppenhoff im Juni 1967 den Laufpass. Zwar konnte der durchaus beliebte Coach durch eine starke Rückrunde seine Mannschaft vor dem drohenden Abstieg bewahren, doch die Trainerentlassung ließ sich nicht vermeiden.
Als Hermann Eppenhoff zur Saison 1965/66 von Borussia Dortmund als Trainer zum damals noch unter dem Namen Meidericher SV agierenden Klub wechselte und die durch die Trainerentlassung von Rudi Gutendorf entstandene Lücke auf der Trainerbank ausfüllte, war die Euphorie groß. Schließlich konnte Eppenhoff mit dem BVB sportliche Erfolge feiern und die „Zebras“ erlebten eine schwierige Spielzeit, in der es lange Zeit gegen den Abstieg ging, bis man dank eines starken Saisonendspurts doch noch auf dem 7. Platz landete.
Für die Saison 1965/66 sollte es weiter bergauf gehen, zumal der MSV Duisburg gleich in der ersten Bundesliga-Saison 1963/64 Vizemeister wurde. Mit Eppenhoff schien man den richtigen Mann verpflichtet zu haben, doch in seiner erste Saison als neuer MSV-Trainer musste man sich mit dem 8. Platz begnügen. Immerhin erreichte Duisburg aber das Finale im DFB-Pokal, wo man aber dem FC Bayern München um Franz Beckenbauer mit 2:4 unterlegen war.
MSV Duisburg nach Katastrophen-Hinrunde in Abstiegsangst
In der zweiten Saison in Meiderich konnte Eppenhoff aber das spielerische Niveau seiner Mannschaft nicht wie erhofft verbessern. Vor allem zwischen dem 6. bis 16. Spieltag erlebten die „Zebras“ eine Durststrecke und blieben zwölf Spiele in Folge ohne Sieg. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf den Tabellenplatz und so ging es für die Elf von Trainer Eppenhoff vom 7. Platz bis ganz tief in den Keller auf den 18. und letzten Rang.
Wenig verwunderlich wurde nach der Hinrunde die Angst vor dem drohenden Abstieg immer größer. Anfang 1967 wurde der Meidericher SV als Symbol für den Neuanfang in den MSV Duisburg umbenannt und diese Maßnahme hatte seine Wirkung nicht verfehlt.
Eppenhoff wurde trotz Klassenerhalt in Duisburg entlassen
Denn mit einem wahren Kraftakt konnte Hermann Eppenhoff mit dem MSV den Klassenerhalt doch noch verhindern und er führte seine Mannschaft aus dem Tabellenkeller. Am Ende der Saison 1966/67 reichte es immerhin für den 11. Platz. Den Ansprüchen in Duisburg wurde diese Leistung unterm Strich aber nicht gerecht und so entschied sich der MSV-Vorstand, Trainer Eppenhoff zu entlassen und man suchte sich für die neue Spielrunde einen neuen Übungsleiter. Nachfolger von Eppenhoff auf der MSV-Trainerbank wurde Gyula Lorant, während Eppenhoff im Pott blieb und den Trainerposten beim Regionalligisten VfL Bochum übernahm.
Nach seiner Zeit beim MSV Duisburg verließ er nicht die Trainerbank, sondern heuerte daraufhin beim VfL Bochum, beim VfB Stuttgart und zuletzt bei Union Solingen als Trainer an. 1977 beendete Hermann Eppenhoff seine Trainerkarriere schlussendlich. Ein Sieg im DFB-Pokal und eine deutsche Meisterschaft findet man in seiner Vita wieder.
Eppenhoff vor seiner Trainerkarriere in Kriegsgefangenschaft
Privat hatte Hermann Eppenhoff auch einige Dinge erlebt, die nicht unbedingt schön waren. 1945 fand er sich beispielsweise in Kriegsgefangenschaft wieder. Zusammen mit Walter Zwickhofer verbrachte er diese Zeit in russischer Gefangenschaft. Erst vier quälend lange Jahre entließ man den Trainer, der bis zuletzt als Ehrenrat beim FC Schalke 04 tätig war.
So verfolgte Hermann Eppenhoff bis zu seinem Tode am 10. April 1992 die Spiele seiner Knappen im Stadion. Mit Hermann Eppenhoff verlor der deutsche Fußball Anfang der 1990er Jahre einen sympathischen und kompetenten Fußballtrainer!