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Frankreich steht im Finale! Samuel Umtiti lässt Traum von Belgien platzen

Bildquelle: By Антон Зайцев (soccer.ru) CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Mit Frankreich hat die WM 2018 in Russland ihren ersten Finalisten gefunden. Die Equipe Tricolore stoppe Belgiens Überflieger und triumphierte im ersten Halbfinale insgesamt verdient mit 1:0 (0:0). In der Arena von St. Petersburg sorgte Samuel Umtiti für die Entscheidung, als er nach einer Ecke per Kopf zur Stelle war. Während Belgiens großer Traum geplatzt ist, greift Frankreich 20 Jahre nach dem Titelgewinn bei der Heim-WM nach dem zweiten Titel.

Im WM-Finale 2018 bekommen es die Franzosen am Sonntag (17.00 Uh) im Moskauer Luschniki-Park mit dem Sieger des zweiten Halbfinales zwischen England und Kroatien zu tun. Für Les Bleus wird es nach 1998 und 2006 die dritte Endspielteilnahme. Belgien ist dagegen mal wieder gescheitert und die „Goldene Generation“ um die Superstars Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Co. bleibt ungekrönt. Am Samstag geht es für die Belgier lediglich noch um den 3. Platz.

Halbfinale erfüllt nicht die hohen Erwartungen

„Ich bin sehr glücklich. Es war sehr schwer gegen dieses gute belgische Team. Ich ziehe den Hut vor meinen Spielern", sagte Didier Deschamps recht nüchtern nach dem Triumph seiner Elf. Der Nationaltrainer Frankreichs könnte nach Franz Beckenbauer und dem Brasilianer Mario Zagallo erst als Dritte eine Fußball-Weltmeisterschaft sowohl als Spiele als auch als Trainer gewinnen.

Der Erfolg der Grande Nation im mit Spannung erwarteten Duell gegen den kleinen Nachbarn war insgesamt verdient. Die Franzosen zeigten eine taktisch überzeugende und vor allem kompakte Vorstellung, die unterm Strich aber nicht die hohen Erwartungen erfüllen konnte. Allen voran zum Auftakt war beiden Teams der gegenseitige Respekt vor den bärenstarken und extrem gefährlichen Offensivreihen groß, doch das Pendel schlug zunächst dann Richtung Belgien aus.

Belgien Führung zunächst näher - Pavard mit bester Chance

Zwar musste erst Belgiens Keeper Thibaut Courtois vor dem heranstürmenden Kylian Mbappe retten, doch angetrieben vom agilen Chelsea-Star Eden Hazard verbuchten in der Folge die Roten Teufel die klar besseren Gelegenheiten und Hugo Lloris hatte im Kasten der Franzosen einige brenzlige Situationen zu meisten. Erst setzte Hazard die Kugel am langen Pfosten vorbei, bevor ein abgefälschter Schuss des belgischen Kapitäns knapp über die Latte sauste. Bei der anschließenden Ecke fand Verteidiger Toby Alderweireld mit einem Drehschuss im 16er seinen Meister im stark parierendem Lloris (21.). Belgien, die zuvor alle fünf Partien der WM 2018 gewonnen haben und im Viertelfinale Rekordweltmeister Brasilien mit 2:1 ausschalteten, waren der Führung näher.

Die Franzosen hätten sich nicht über einen Rückstand beschweren dürfen, fanden aber nach 30 Minuten besser in die Partie. Hinten stand die Deschamps-Elf nun kompakter und stabiler, während das Offensivspiel mehr Struktur bekam. Der pfeilschnelle Mbappe sorgte im belgischen Defensivverbund für Betrieb, doch Olivier Giroud war es, der zunächst zwei Chancen liegen ließ. Erst setzte der Stoßstürmer einen Kopfball neben das Gehäuse (31.), dann konnte er eine mustergültige Mbappe-Hereingabe nicht richtig verwerten. Mbappe war es auch, der den Stuttgarter Benjamin Pavard in der 39. Minute hervorragend in Szene setzte, doch den Schuss aus spitzem Winkel entschärfte Courtois großartig per Fuß.

Umtiti nach Ecke zur Stelle

Nach einer sehr intensiven, aber keinesfalls hochklassigen ersten Halbzeit übernahm Frankreich vor 64.286 Zuschauern mehr und mehr das Zepter. In der 51. Minute war es dann soweit. Eine Flanke des bis dahin wenig auffälligen Antoine Griezmann verlängerte Samuel Umtiti am ersten Pfosten per Kopf in die Maschen, wobei der Barca-Verteidiger das Kunststück fertig brachte, sich im Kopfballduell mit dem elf Zentimeter längeren Marouane Fellaini durchzusetzen. Wie schon so oft bei dieser WM gesehen, resultierte ein wichtiges Tor nach einer Standardsituation.

Belgien findet kein Mittel gegen Abwehrbollwerk

Der Führungstreffer stärkte das Selbstvertrauen der Franzosen, während die Belgier kaum noch für Gefahr sorgen konnten. Von Kevin De Bruyne und Sturmtank Romelu Lukaku kam insgesamt zu wenig. Trainer Roberto Martinez brachte nach einer Stunde mit Dries Mertens für Mousa Dembele einen weiteren Angreifer und ging mehr Risiko. Der Napoli-Stürmer konnte aber nur kurz für frischen Wind sorgen, als seine scharfe Flanke Fellaini fand, der das Leder aber knapp neben das Tor setzte (65.). Belgien hatte immer mehr Mühe, gegen das dichte und stabile Abwehrbollwerk Frankreichs eine Lücke zu finden. Symptomatisch resultierte die letzte Chance aus einem satten Gewaltschuss von Axel Witsel, den Lloris aber abwehrte (81.).

Frankreich verteidigte die knappe Führung gekonnt und geriet bis zum Schlusspfiff nicht mehr in Gefahr.

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