Nach lupenreinem Start unter Flick: wie realistisch ist der WM Titel 2022 für die Nationalmannschaft?
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In Deutschland und auch in der Nationalmannschaft gibt es junge Spieler, die noch nie etwas gewonnen haben, aber gerne etwas gewinnen würden. Sie haben persönlich zwar noch keinen Sieg feiern können, aber das spornt sie umso mehr an.
Sie können schnell laufen, regenerieren sich schnell und sind bereit, von den Erfahreneren zu lernen und umzusetzen, was Trainer Hansi Flick sagt. Jugend und einen Hunger auf Erfolg, ist eine gute Grundlage, wenn natürlich keine Garantie, dass man etwas gewinnt.
Hochmut kam vor dem Fall
Lange war es der Fehler von Joachim Löw, dass er sich auf die immer gleichen Gesichter verlassen hat. Menschen, die schon alle Titel gewonnen haben und gar nicht mehr den Sinn eines Sieges sehen konnten. Sie haben gedacht, es stehe ihnen automatisch zu, einen Titel zu gewinnen und die Vorrunden spielend überstehen zu können. Und dann stand der Rauswurf gegen Südkorea in der Vorrunde 2018 an und niemand konnte es glauben. Doch psychologisch war es erklärbar. Alles auf die leichte Schulter genommen und der Sieg stehe einem ja sowieso zu.
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Erfahrung und der beste Torwart
Hansi Flick bringt Erfahrung in das Team, aber auch die Spieler, die von früher noch da sind und inzwischen in ihren 30ern sind. Sie haben viel erlebt, viel gewonnen aber auch verloren und wissen, was man machen sollte und was nicht. Sie können die jüngeren und schnelleren Spieler einweisen und ihnen zeigen, was geht und was nicht geht. Was man tun kann und wann man seine Kräfte lieber für die noch kommenden Spiele spart. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, Jugend und Alter zusammenzuführen und aufeinander einzuspielen.
Manuel Neuer ist noch immer einer der besten Torwarte der Welt und wird es wohl noch einige Jahre bleiben können, trotz seines - für einen Spieler - fortgeschrittenen Alters. Zwar ist ein guter Torwart keine Garantie dafür, dass niemals ein Ball durchkommt, doch kann sich ein Spieler auf Neuer verlassen und einen guten Torwart im Tor zu wissen, ist psychologisch eine gewaltige Entlastung, damit man sich ganz auf das Stürmen und Verteidigen konzentrieren kann, ohne selbst noch zu einem halben Torwart werden zu müssen, weil man seinem eigenen Torwart nicht vertrauen kann. Neuer kann man vertrauen, Neuer weiß, was man zu tun hat, wenn man im Tor steht. Ganz klar ein Pluspunkt, was nicht jeder Mannschaft von sich sagen kann.
Die Last ist weg
Ist man Welt- oder Europameister, dann erwarten alle etwas von dir und du von dir selbst am aller meisten. Du musst jedes Spiel dominieren und auch noch guten Fußball spielen. Egal, ob man gegen Katar oder gegen England spielt. Immer Leistung, immer sind alle Augen auf dich gerichtet. Deutschland kennt dieses Gefühl. Doch jetzt ist die Mannschaft auf der Weltrangliste weit hinter den Italienern, Portugiesen, Franzosen und anderen zurückgefallen.
Die Augen richten sich auf andere, die Verantwortung lastet auf anderen. Deutschland kann sich damit ganz auf jedes Spiel konzentrieren. Sie haben nichts zu verlieren und können trotzdem alles gewinnen. Frankreich als Weltmeister und Italien als Europameister haben hier ein wesentlich schwereres Los gezogen.
Wenn Flick und die Mannschaft einen kühlen Kopf bewahren und mit der nötigen Bescheidenheit rangehen, könnten sie als bekannter Underdog durchaus sehr weit kommen und sind für die eine oder andere Überraschung gut.
Klimatische Bedingungen
Niemand weiß, wie sich die klimatischen Bedingungen in Katar auf die Spieler auswirken werden. Wer Vorteile hat oder wer nicht und wie sehr es die Körper belasten könnte. Das kann man nicht einkalkulieren, weil in solch einem Wüstenstaat noch nie eine WM oder EM abgehalten wurde.
Es wird eine Neuerung sein und ist hochgradig umstritten. Es kann für die deutsche Mannschaft ein Nachteil sein und für andere Staaten wie Brasilien ein Vorteil. Doch das lässt sich nicht genau sagen.
Starke Konkurrenz
Natürlich ist die Konkurrenz enorm und eine Menge gute und hungrige Mannschaften sind zu diesem Zeitpunkt ebenfalls schon qualifiziert. Frankreich als Weltmeister, Spanien, England, Belgien, Brasilien und andere. Das würde nicht leicht, wenn Flick und die Nationalmannschaft auf eine dieser Mannschaften stoßen würden. Sie haben in den letzten Turnieren gezeigt, was sie können und was Deutschland eben bislang nicht mehr konnte. Ein Sieg gegen jede dieser Mannschaften ist möglich, aber es muss nicht leicht werden.Es hängt von vielen Faktoren ab, die man nicht vorhersehen kann. Klima, Tagesform der Spieler, mögliche Ausfälle, die sich Stunden vor dem Spiel ergeben.
Aber man kann wohl sagen, dass Flicks Leistungen für sich sprechen und die Chancen für einen Titel gar nicht so schlecht stehen. Sie haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen und können uns nur überraschen, denn enttäuscht sind die deutschen Fans wohl schon seit 2018. Aber es ist unglaublich viel zu holen und der Hunger eines Sportlers ist nichts, mit dem man Scherze treiben sollte.