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Bundesliga verliert Fans – Zuschauer-Interesse im Vergleich zu 2019 nimmt ab

Bildquelle: Sport-90.de (Bild bearbeitet)

Die Bundesliga ist noch immer des Deutschen liebstes Kind, allerdings hat die DFL seit der Corona-Krise arg zu kämpfen. In den letzten Jahren haben sich die Zahlen derer, die sich für die Beletage des deutschen Fußballs interessieren, rückläufig entwickelt. Doch woran liegt es? An der Dominanz des FC Bayern München, der zum Serienmeister mutiert ist und in der abgelaufenen Saison gar das Triple sichern konnte?

Oder etwa daran, dass die sogenannten Geisterspiele bei vielen Fans für Unmut sorgen? Sicherlich dürften beides Gründe sein, weshalb das Interesse an der Bundesliga sinkt. Auch die 2. Liga hat wegen der Corona-Pandemie zu knabbern.

Laut „Statista“ weniger Interesse an der Bundesliga

Die Statistiken, welche das Online-Portal „Statista“ beispielsweise sammelt, zeigen ganz klare Tendenzen auf. Unterschiedliche Umfragen bringen interessante Zahlen ans Tageslicht. So wurden Fußballfans ab 14 Jahren in diesem Jahr nach ihrem Interesse an der 1. Bundesliga und an der 2. Bundesliga befragt. Heraus kam, dass rund 19,65 Millionen Menschen als „interessiert“ eingestuft wurden.

Ein Wert, der sogar unter dem Ergebnis von 2016 liegt. Vor vier Jahren zeigten sich 19,66 Millionen Menschen an der Bundesliga bzw. 2. Liga interessiert. Ein Rückgang von rund 100.000 Menschen. Nur 2017 lag der Wert mit rund 19,63 Millionen Personen noch niedriger. Zu finden ist diese Statistik direkt bei "Statista" unter diesem Link: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/264973/umfrage/interesse-an-bundesligaspielen-in-deutschland/

Google Trends zeigt Negativ-Entwicklung auf

Während die beiden Jahre 2018 und 2019 mit circa 20,07 Millionen Interessenten gleichblieben, rutscht das Stimmungsbarometer in diesem Jahr unter die 20-Millionen-Grenze. Interessant ist auch, dass sich das auch in den Suchanfragen bei Google widerspiegeln lässt. Messen lassen sich ungefähre Werte via "Google Trends".

Vergleicht man hierbei dieses Jahr mit dem vorherigen Jahr, so stellt man schnell fest, dass weniger Menschen nach Infos zur Bundesliga suchten. Geht man von einem Wert von 100 Prozent aus, welches als Maximum erreicht werden kann, so lag 2019 der Peak bei ca. 53 Prozent, als der erste Spieltag der Saison 2019/20 Mitte August angepfiffen wurde. Zum Vergleich: Zum Start der Saison 2020/21 lag der Peak Mitte September bei ca. 35 Prozent. Das Interesse an der Bundesliga und an der 2. Liga hat sich demnach fast halbiert.

Geisterspiele werden argwöhnisch betrachtet

Die abgelaufene Saison litt im Frühjahr an der kurzfristen Unterbrechung, in der keine Spiele der Bundesliga stattfanden. Nach der Unterbrechung folgten Geisterspiele, die von zahlreichen Fans, Ultras und neutralen Zuschauern mit sehr gemischten Gefühlen argwöhnisch betrachtet wurden. Um zumindest ein wenig Stadion-Feeling bei den Bundesliga TV-Übertragungen aufkommen zu lassen, entschied man sich beim Pay-TV-Anbieter „Sky“ für Fangesänge und Stimmung, welche eigens durch entsprechende Tonspuren optional ausgewählt werden konnten.

 

 

Eine nette Spielerei, welche dem TV-Zuschauer ein wenig Stimmung ins Wohnzimmer zaubern sollte. Dennoch nahm das Interesse weiter ab. Auch, als Lockerungen vorgenommen wurden und Teile der Spiele mit Zuschauern durchgeführt werden durften.

Wie ist das Interesse in den einzelnen Bundesländern?

Faszinierend dürfte zudem auch sein, wie sich das Interesse in den verschiedenen Bundesländern an der Bundesliga zeigt. Gehen wir also erneut von den Werten bei „Google Trends“ aus, wonach Google-Benutzer das Wort „Bundesliga“ bei Google suchten, um Infos zum Spielbetrieb, Spieltagen, Ergebnissen etc. zu erhalten, so haben sich auch regional einige Veränderungen ergeben!

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Ausgehend von 100 Prozent, welche Google Trends als Maximalwert vergibt und somit das absolute Interesse an der Bundesliga aufzeigt, zeigen wir in der nachfolgenden Übersicht die Lage der verschiedenen Bundesländer auf.

“Google Trends“ gibt Interesse der Bundesländer für 2019 wieder

Via „Google Trends“ lassen sich Unterschiede in puncto Interesse an der Bundesliga nach Bundesländern aufzeigen. Dabei haben wir die Vergleichswerte zwischen den Jahren 2019 und 2020 aufgeführt. Beginnen wir mit den Statistiken aus dem vergangenen Jahr 2019.

 

 

 

Fan-Interesse an der Bundesliga 2020

Vergleicht man die Werte mit jenen aus dem aktuellen Jahr 2020 so ergibt sich folgende Konstellation!

 

 

(Stand 09.11.2020)

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TV-Quoten der “Sportschau” rutschen in den Keller

Und auch die ARD hat mit seinem Flaggschiff „Sportschau“ mit rückgängigen Zuschauerzahlen zu kämpfen. Konnte die traditionsreiche Fußball-Sendung vor der Corona-Krise durchschnittlich noch 4,81 Millionen Menschen an die TV-Geräte locken, so waren es nach dem Re-Start nur noch 4,11 Millionen Zuschauer. Die Zahlen rauschten dann sogar noch weiter in den Keller. So wollten nur noch rund 3,77 Millionen Fans den zweiten Spieltag nach der Saisonunterbrechung bei der „Sportschau“ verfolgen.

Der darauffolgende Spieltag war indes der absolute Tiefpunkt – 3,3 Millionen Zuschauer registrierte die ARD an jenem Spieltag. Vor Corona waren solche Statistiken kaum denkbar. Anfang Oktober berappelten sich die Zuschauerzahlen und so kam die Sendung auf rund 4,44 Millionen Zuschauer. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky gegenüber „Der Westen“: „Wir merken im Moment einen erkennbaren Rückgang des Interesses“.

Saisoneröffnung 2020/21 mit weniger Zuschauern als im Vorjahr

Und auch zur Saisoneröffnung konnte man Erstaunliches beobachten. Das Eröffnungsspiel der Saison 2020/21 zwischen dem FC Bayern München und dem FC Schalke 04 verfolgten circa 6,68 Millionen Menschen beim ZDF. Ein Jahr zuvor, als der deutsche Rekordmeister die damalige Spielzeit 2019/20 gegen Hertha BSC eröffnete, schauten immerhin noch 7,73 Millionen Fans zu.

Ein Rückgang von mehr als einer Million Zuschauer musste das ZDF erstmal verdauen. Kein Wunder, denn Corona und dessen Folgen im Alltag der Zuschauer geht an die Substanz.

Schuld am Absturz: Corona und Geisterspiele

Gründe für den nachfolgenden Quotenabsturz und dem damit verbundenem nachlassenden Interesse an der Bundesliga und der 2. Liga lagen vermutlich an den Geisterspielen. Allerdings hatten es wahrscheinlich viele Fußballfans auch satt, ewig vor dem TV-Gerät zu sitzen, nachdem der Lockdown erste Lockerungen versprach.

 

 

Schönes Wetter und ein langweiliger Meisterschaftskampf spielten wahrscheinlich eine Rolle, weshalb das Interesse an der Beletage des deutschen Fußballs sank. Man beschäftigte sich mit anderen Dingen. Mit der Rückkehr der Fans in die Stadien erholten sich die Quoten, allerdings ist das Interesse noch nicht auf dem Niveau der Vorjahre angelangt.

Salihamidžić hat Angst vor Verlust der Fußball-Kultur

Dies kann auch noch eine Weile andauern, auch wenn die Quoten der „Sportschau“ und vom „Sportstudio“ (ZDF) sich zuletzt verbessert zeigten. Der aktuelle Lockdown könnte also erneut zu dem Szenario führen, den die meisten Fußballfans bereits nach dem Re-Start der Bundesliga in Erinnerung haben. Rückgängige Zuschauerzahlen dürften also die Folge sein!

Die Fußball-Kultur, wie wir sie kennen, geht immer mehr verloren. Umso länger keine Zuschauer in die Stadien gelassen werden, desto stärker sinkt das Fußball-Interesse. Davon ist auch Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić überzeugt, wie er gegenüber „Sky“ äußerte: „Es ist ganz bitter für uns alle, dass die Fans nicht im Stadion sind.“ Und weiter wies er hin, dass : „die Fußball-Kultur verloren gehen.

Verlorenes Interesse – Bundesliga-Alltag mit Geisterspielen?

Hasan Salihamidžić zeigte sich sehr redefreudig gegenüber „Sky“: „Wir versuchen, uns an die Hygienekonzepte zu halten und guten Fußball zu spielen, um die Fans zu Hause vor dem Fernseher zu halten.

Ob das ausreicht, bleibt abzuwarten. Die Statistiken zeigen ganz klar auf, dass die Bundesliga Boden gutmachen muss. Die Frage ist nur, wie soll dieses Ziel erreicht werden? Bis auf Weiteres gehören in Deutschland Geisterspiele zum Bundesliga-Alltag und somit auch die Sehnsucht nach Normalität!

2. Liga, Bundesliga
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