WWE: Alle Ergebnisse und ausführlicher Bericht zum Royal Rumble 2020
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In der Nacht auf heute kam es zur 33. Auflage des Royal Rumble, der wohl einzigartigen und spektakulärsten Großveranstaltung der WWE, welche auch dies Jahr feierlich die Road to WrestleMania einleitete. Als Bühne diente der Minute Maid Park in Houston, Texas. Abgesehen von der WWE Championship sollten alle die großen Titel der Damen und Herren auf dem Programm stehen. Dazu sollte es nicht eines sondern gleich zwei Royal Rumble Matches geben – jenes der WWE Wrestlerinnen sowie der WWE Wrestler.
Los ging es jedoch mit der hitzigen und langen währenden Rivalität zwischen Roman Reigns und King Corbin, die in einem Falls Count Anywhere Match aufeinandertrafen. Es gab einen netten Brawl zu sehen, der entsprechend des Match-Typs quer durch die halbe Arena führte und auch dort endete. Dank eines involvierten Publikums war dabei eine gute Atmosphäre geboten. Dolph Ziggler und Bobby Roode griffen für Baron Corbin ein. Allerdings kamen Reigns kurz darauf die Usos zur Hilfe, was in einer spektakulären High Flying Aktion nahe des Publikumsbereichs der Arena gipfelte. Letztlich siegte Roman Reigns. Doch nach einem intensiven Match kam natürlich die Frage auf, wie fit die beiden Herren später sein würden. Denn beide mussten noch im Royal Rumble Match ran.
Charlotte Flair siegt im Royal Rumble Match der Frauen
Es folgte das 30-Woman Royal Rumble Match. Dabei waren auch viele der WWE Wrestlerinnen von NXT zu sehen. Unter diesen konnte sich vor allem Bianca Belair hervortun, die neben Alexa Bliss das Match begann und 33 Minuten und 20 Sekunden durchhielt. Dabei konnte sie acht Eliminierungen festmachen, was einen neuen Rekord im Royal Rumble der Frauen darstellte. Mit Molly Holly, Beth Phoenix, Kelly Kelly und Santina Marella gab es auch einige alte Bekannte zu sehen, die zu umjubelten Überraschungsauftritten kamen. Dabei sollte es Beth Phoenix, die zwischenzeitig eine blutende Kopfverletzung davontrug, unter die letzten Drei bringen.
Unter diesen war auch Shayna Baszler, die erst spät ins Match kam und kurzerhand links wie rechts etliche Gegnerinnen über das oberste Ringseil beförderte. Binnen kurzer Zeit eliminierte auch sie acht Gegnerinnen, zog somit mit Bianca Belair gleich. Doch am Ende hatte sie die Rechnung ohne Charlotte Flair gemacht, die phasenweise außerhalb des Rings zu Boden gegangen, jedoch zwischen den Seilen durchgeflogen und somit nicht eliminiert worden war. Nach einem Ringen an den Seilen konnte Charlotte Flair Baszler mittels Kopfschere eliminieren und somit ihren ersten Royal Rumble Sieg festmachen. Nun kann sie bei WrestleMania einen der beiden Haupttitel ihrer Wahl herausfordern.
Drei Titelverteidigungen
Der erste dieser Haupttitel sollte sogleich im folgenden Match zur Disposition stehen. Denn die als Heel wieder aufgeblühte und seit über 200 Tagen als Champion amtierende Bayley musste ihre WWE SmackDown Women’s Championship gegen Lacey Evans verteidigen. Das Match war nicht allzu lang und war von einigen Botches von Lacey Evans geprägt, bei der einige Moves sichtbar daneben gingen. Das Match wurde dadurch ein wenig runtergezogen, hatte aber auch nach den Aufregungen des ersten Royal Rumble Matches des Abends einen undankbaren Spot auf der Matchcard. Letztlich machte Bayley die Titelverteidigung fest.
Weiter ging es mit einem Strap Match um WWE Universal Championship. „The Fiend“ Bray Wyatt traf auf den Daniel Bryan. Beide waren mit einem mehrere Meter langen Lederriemen an den Handgelenken aneinander gekettet. Dieser kam auch ausgiebig als Waffe zum Einsatz. In einem großartigen Singles Match beherrschte Bray Wyatt zunächst das Geschehen und klopfte Daniel Bryan mit dem Lederriemen durch wie ein Schnitzel. Doch der kam mit einer Mischung aus roher Gewalt und sehenswerten Aktionen ins Match zurück. Allerdings erwies sich The Fiend auch dieses Mal als eine diabolische Naturgewalt, die Schmerz mit Treibstoff gleichsetzt. Selbst die heftigsten Aktionen von Daniel Bryan, die er sauber im Ziel unterbringen konnte, konnten Wyatt nicht dauerhaft am Boden halten. Letztlich entschied dieser das Match mit der Mandible Claw für sich und verblieb als scheinbar unbezwingbarer Universal Champion.
Anschließend kam es zum Match um die WWE Raw Women’s Championship. Becky Lynch verteidigte in einem zäh umkämpften Match gegen Asuka ihren Gürtel, musste dazu jedoch alle Register ziehen. Insbesondere zu Beginn beherrschte die gleichermaßen rabiate wie technisch beschlagene Asuka das Geschehen und ließ Becky Lynch kaum zum Zuge kommen. Doch dann öffnete sich das Match und beide konnten einander mit harten Aktionen treffen. Letztlich konnte Becky Lynch mit ihrem Disarm Her Aufgabemanöver, dem Asuka zuvor noch smart entgehen konnte, das Match für sich entscheiden.
Brock Lesnar reiht Eliminierung an Eliminierung
Es folgte zu guter Letzt das 30-Man Royal Rumble Match. Brock Lesnar kam als Erster rein – ein Spot, den der amtierende WWE Champion selbst gewählt hatte. Denn er wollte seine Dominanz unter Beweis stellen. Und das tat er in beispielloser Weise, als er unfassbare 13 WWE Wrestler in Serie eliminierte! Die ersten 13 Eliminierungen des Matches erfolgten allesamt durch Lesnar, der über weite Strecken immer wieder allein im Ring war. Nur zwischenzeitig, als mit Kofi Kingston und Rey Mysterio zwei seiner Rivalen aus jüngster Vergangenheit den Ring betraten, wurde es eng. Insbesondere als dann auch noch Kofis Partner Big E dazukam. Beinah schafften sie es zu dritt, Lesnar zu bezwingen. Doch eine Reihe von Kontern sorgte dafür, dass der sich wieder allein im Ring befand.
Erst als der massige Keith Lee und der hünenhafte Braun Strowman den Ring betraten, wurde es abermals eng. Doch die beiden Powerhouses machten den Fehler, den am Boden liegenden Brock Lesnar für kurze Zeit zu ignorieren und sich einander zuzuwenden, woraus dieser prompt Kapital schlug und beide des Hauses verwies. Doch wenig später sollte dann auch für Lesnar Schluss sein. Ein Tritt in die Weichteile durch Ricochet sowie ein anschließender Claymore Kick von Drew McIntyre beförderte Lesnar aus dem Ring, sodass dieser nach seinen 13 Eliminierungen selbst die 14. Person war, die gehen musste. Dennoch ein klarer WWE Rekord, der so schnell wohl nicht gebrochen wird.
Edge kehrt zurück!
Nun, da der Lesnar Faktor außen vor war, konnte sich der Ring endlich füllen. Dabei jubelte die Halle vor allem, als Nummer 21 den Ring betrat. Dies war kein Geringerer als Edge, der nach 2011 erstmals aktiv in den WWE Ring zurückkehrte und sich in klasse Verfassung zeigte. Die Fans überglücklich! So einseitig die erste Hälfte des Matches verlaufen war, so spannend wurde die zweite. Denn hochkarätige Namen fluteten den Ring. Neben Edge und Drew McIntyre kamen unter anderen Roman Reigns, der ungeschlagene Aleister Black, Kevin Owens, Samoa Joe, AJ Styles, Randy Orton und King Corbin dazu. Dabei feierten Edge und Randy Orton eine kleine Re-Union, die an vergangene Rated-RKO Zeiten anknüpfte, indem sie sich bis kurz vor Schluss zusammentaten.
Als Letztes betrat Seth Rollins den Ring, brachte sich aber noch allerhand Verstärkung in Form von Buddy Murphy und dem Tag Team AOP mit. Diese sorgte nicht nur dafür, dass Rollins nicht übers Ringseil befördert werden konnte, sondern zogen noch einige andere Wrestler nach draußen, wo sie diese bearbeiteten.
Die Helferlein von Rollins besiegelten letztlich die Eliminierungen von Aleister Black, Samoa Joe und Kevin Owens. Die waren allerdings wenig erheitert, sodass sie den Kumpanen von Rollins außerhalb des Rings in eine Keilerei verstrickten. So ganz ohne Verbündete und mit vielen Feinden im Ring überdauerte der anschließend nicht lange.
McIntyre fährt zu WrestleMania!
Randy Orton, Edge, Roman Reigns und Drew McIntyre waren die letzten vier WWE Wrestler im Ring. Edge wurde seinem Ruf als ultimativer Opportunist wieder gerecht und eliminierte den unbedarften Randy Orton, ehe er mit Roman Reigns an der Ringkante focht, wobei er jedoch von diesem eliminiert wurde. Doch gerade als Reigns den Sieg festmachen wollte, zog der angeschlagene Drew McIntyre einen Claymore Kick aus dem Hut und beförderte Roman Reigns aus dem Ring.
Drew McIntyre sicherte sich so das WrestleMania Ticket und wird dort wohl auf Brock Lesnar treffen. Den Grundstein zu einer Rivalität dazu konnte er bereits legen, als er höchstselbst Lesnar eliminiert hatte. So endete eine stark gebuchte Show, die keine wirklich schwerwiegenden Tiefen aufwies und eines der besten Royal Rumble Matches der letzten Jahre hervorbringen konnte, vollauf zufriedenstellend. Dafür kann man dann auch gerne mal wach bleiben!