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Dries Devenyns wird Überraschungssieger beim Cadel Evans Great Ocean Race 2020

Bildquelle: Sapin88 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Gestern kam es in Australien zum ersten Eintagesrennen im UCI Radsport Kalender 2020. Das Cadel Evans Great Ocean Race 2020 startete und endete wie üblich in Geelong. Die Strecke betrug knappe 172 Kilometer, wobei die letzten ca. 60 Kilometer in einer Schleife gefahren wurden.

Innerhalb dieser Schleife sollte es gleich viermal den kurzen aber recht steilen Challambra Crescent hinaufgehen (1,2 Kilometer / 8,7% durchschnittliche Steigung). Es war die erst sechste Austragung dieses australischen Eintagesrennens, das seinen Namen wegen der Great Ocean Road trägt, über die es teilweise verläuft. Bislang gab es noch keinen zweifachen Gewinner.

 

Das wollte vor allem der Australier Jay McCarthy ändern, der für Bora-Hansgrohe als Teamkapitän an den Start ging und das Rennen 2018 bereits schon einmal gewinnen konnte. Neben den Teams der World Tour war eine australische Nationalauswahl am Start. Dies allerdings die einzige Wildcard Truppe. Ansonsten traten 15 der 19 UCI World Tour Teams an. Da das Rennen noch nicht vor 2017 Bestandteil der World Tour war, bestand hier keine Antrittspflicht, was die fehlenden vier Teams erklärte.

Team Mitchelton-Scott pokert hoch

Zwei wackere australische Jungfahrer des Wildcard Teams, Carter Turnbull und Elliot Schultz, zeigten als Ausreißer Flagge und konnten sich mit viel Aufwand bis zu sechs Minuten Vorsprung herausarbeiten. Dann griffen jedoch die Lokal-Matadoren von Mitchelton-Scott zu radikalen Maßnahmen und trieben das Tempo voran. So wurden nicht nur die Ausreißer wieder zurückgeholt, sondern das Feld schmolz insbesondere im letzten Drittel des Rennens dahin und wurde immer kleiner. Es wurde das typische Eliminierungs-Rennen, wie man es häufig bei hügeligen Eintagesrennen erlebt.

Dabei investierte vor allem Simon Yates viel, wodurch die Gruppe an der Spitze zunächst kaum mehr als ein Dutzend und später nur noch acht Fahrer umfasste. Allerdings auf Kosten dessen, dass Yates im Kampf um den Sieg selbst keine Rolle mehr spielen konnte. Diese Rolle sollte seinem Teamkollegen Daryl Impey obliegen. Es war klar, dass der Sieger des Rennens aus dieser reduzierten Spitzengruppe kommen würde. Team INEOS war dabei als einziges mit noch zwei Fahrern vertreten (Dylan Van Baarle und Pavel Sivakov).

 

 

Dries Devenyns setzt sich im Sprint Duell durch

In der kleinen Spitzengruppe flogen die Attacken umso mehr, je näher das Ziel rückte. Pavel Sivakov und Dries Devenyns (Quick-Step) gelang es schließlich, eine kleine Lücke zu schaffen. Dahinter noch das Vierergespann bestehend aus Dylan Van Baarle (INEOS), Jens Keukeleire (Education First), Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe) und Daryl Impey (Mitchelton-Scott). Die vier Verfolger waren zwar quasi noch auf Sichtweite, konnten das Duo an der Spitze aber nicht mehr stellen. Es sollte nichts werden mit Jay McCarthy als erstem zweifachen Sieger des Wettbewerbs Cadel Evans Great Ocean Race.

Wieder sollte es ein neuer Sieger werden. Und der sollte der Belgier Dris Devenyns sein, der im Sprint Kopf-an-Kopf die besseren Beine als Pavel Sivakov offenbarte und so im rüstigen Alter von 36 Jahren seinen ersten Sieg bei einem World Tour Radwettkampf einfahren konnte! Ein toller Erfolg für den Radsport-Veteranen, der seit 2007 bei den Profis mitfährt und als solider Klassement-Fahrer sowie Helfer gilt. Die Gruppe hinter dem Duo machte Rang drei unter sich aus, wobei Südafrikas Daryl Impey als stärkster Sprinter aus dem Gespann die Nase vorn hatte.

Im Radrennen der Frauen setzte sich mit Liane Lippert erfreulicherweise eine deutsche Radsportlerin durch. Bei den Männern lief es aus deutscher Sicht leider längst nicht so gut. Der bestplatzierte deutsche Radrennfahrer war Rick Zabel auf Rang 21. Direkt hinter ihm Michael Schwarzmann auf Rang 22.

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