Biathlon WM: Dahlmeier verpasst Medaille im Einzel knapp - Öberg holt Gold
Bildquelle: Pavel Hrdlička, Wikipedia CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Laura Dahlmeier ist beim Einzel über 15 Kilometer bei der Biathlon WM in Östersund leer ausgegangen. Die große deutsche Hoffnungsträgerin musste sich mit dem undankbaren 4. Platz zufriedengeben, was zugleich das Ende einer grandiosen Serie bedeutet. Der Sieg ging an Hanna Öberg, die Gastgeber Schweden gleich mit Gold die erste Medaille bei der Heim-WM bescherte.
Nachdem sich Laura Dahlmeier zweimal Bronze im Sprint und der Verfolgung schnappte, reichte es bei ihrem dritten WM-Rennen in Östersund nur zu Blech. Am Ende fehlten der 25-Jährigen gerade einmal 7,0 Sekunden zum möglichen Bronze-Hattrick. Auf dem Podium ganz oben landete die Olympiasiegerin von Pyeongchang Hanna Öberg ganz oben.
Die Schwedin blieb bei allen vier Schießeinlagen genau wie die Zweite Lisa Vittozzi aus Italien fehlerfrei, distanzierte die Weltcupführende aber dank besserer Laufleistung auf 23,6 Sekunden. „Das bedeutet sehr viel für mich. Ich war völlig fokussiert und ich wusste, was ich kann“, erklärte Öberg in der ARD nach ihrem Erfolg. Rang drei ging an die Französin Justine Braisaz (+32,5/1 Schießfehler).
Ein Schießfehler für Dahlmeier zu viel
Dahlmeier, die mit der Startnummer 28 in den Wettbewerb ging, leistete sich bei der dritten Schießeinlage und dem 13. Schuss ihren einzigen Fehler - mit bitteren Folgen. Denn das wird im Einzelrennen im Biathlon mit einer Strafminute quittiert, was sich letztlich als zu große Hypothek erwies. Zwar konnte die Bayerin mit einer furiosen Schlussrunde noch einmal deutlich Zeit gutmachen und lag bei ihrer Zielankunft vorübergehend in Front. Aber es folgten noch Öberg, Vittozzi und Braisaz, die Dahlmeier vom Podest schubsten.
Dahlmeier mit verhaltenem Start - grandiose WM-Serie gerissen
Neben dem einen Schießfehler im Liegen kostete Laura Dahlmeier auch ihre etwas zu verhaltene Laufleistung zu Rennbeginn eine bessere Platzierung, wie sie anschließend selbst analysierte: „Eine Medaille wäre möglich gewesen. Sieben Sekunden auf Rang drei sind nicht viel. Auf der Strecke habe ich gerade am Anfang ein paar Sekunden liegen gelassen. Im Finish habe ich dann voll gefightet und alles gegeben, da kann ich mir nichts vorwerfen.“
Damit verpasste Dahlmeier ihre 14. WM-Medaille in Serie. Zuletzt blieb sie 2015 im Massenstart in Kontiolahti ohne Edelmetall. Doch allzu traurig war die DSV-Akteurin nicht. Vor allem beim Schießen konnte sie trotz Fehler insgesamt überzeugen und blieb lediglich bei der dritten Einlage über 30 Sekunden (32,6 Sekunden). Ansonsten räumte sie die fünf Scheiben in 24,6 Sekunden, 27,6 Sekunden und 29 Sekunden ab und blieb damit voll im Soll.
„Ich habe ein gutes Rennen gezeigt, aber eben kein sehr gutes. Es haben ein paar Prozent gefehlt. Es war mehr möglich, aber ich bin trotzdem zufrieden“, ergänzte Dahlmeier nach dem dramatischen und kräftezehrenden Rennen.
Hinz, Hildebrand & Preuß enttäuschen
Für die anderen drei deutschen Starterinnen lief es dagegen enttäuschend. Am besten nach Dahlmeier schlug sich noch Vanessa Hinz, die zweimal beim Schießen patzten und am Ende nur den 19. Platz belegte. Auch Franziska Hildebrand und Franziska Preuß verpassten deutlich bessere Platzierungen am Schießstand und leisteten sich jeweils drei Fahrkarten. Das reichte schlussendlich für den 31. bzw. 38. Rang.
Vor allem Preuß war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben und haderte mit sich selbst: „Es klappt nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Läuferisch war es okay, aber das hilft beim Biathlon am Ende auch nicht.“
Bei der Biathlon WM 2019 in Östersund geht es für die Frauen nach einem Ruhetag am Donnerstag mit der Single-Mixed-Staffel weiter. Ein Einsatz von Laura Dahlmeier, die sich zuletzt mit einer Erkältung herumplagte, ist für diesen Wettbewerb eher nicht zu erwarten. Danach stehen noch die Frauen-Staffel am Samstag sowie der Massenstart am Sonntag auf dem Programm. Hier konnte Deutschlands Biathlon-Königin Dahlmeier bei der letzten WM 2017 in Hochfilzen jeweils Gold gewinnen. Ob sie ihre Titel verteidigen wird, wird sich am Wochenende zeigen.