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Am Wochenende feierten Jack Culcay und Tyron Zeuge wichtige Siege

Bildquelle: By Pasi T CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Beim Boxen in der MBS-Arena in Potsdam durften gleich zwei ehemalige deutsche Weltmeister ran. Tyron Zeuge kehrte das erste Mal nach seinem Titelverlust gegen Rocky Fielding in den Ring zurück. Und Jack Culcay bestritt den Hauptkampf gegen Rafael Bejaran. Dort ging es um den vakanten IBF International Middleweight Title. Wozu auch immer der wieder gut sein soll. Aber das ist ein anderes Thema.

Tyron Zeuge (22-1-1) hat durchaus turbulente Zeiten hinter sich. Erst der Titelverlust, dann der Zwist mit dem Sauerland Stall, der schließlich in einer lange absehbaren Trennung resultierte. Nun soll es unter neuen Vorzeichen hin zu alten Meriten gehen. Als Aufbaugegner sollte dazu Cheikh Dioum (11-2-1) dienen. Ein senegalesischer Journeyman, der hauptsächlich in Spanien seine Brötchen verdient. Der Kampf war auf acht Runden angesetzt.

Zeuge ging als haushoher Favorit in diesen Kampf und übernahm früh die Ringmitte. Dioum fand erst ab Runde zwei etwas mehr in den Kampf, aber Zeuge quasi über die volle Distanz mit mehr Wirkungstreffern. Vor allem gegen den Kopf. Der Senegalese konnte dank starker Physis und guten Nehmerqualitäten Zeuge auch weiterhin einiges an Aufmerksamkeit abverlangen. Jedoch waren die technischen Diskrepanzen zwischen den Beiden unübersehbar. Insbesondere in der Distanz, da Dioum zu keinem Zeitpunkt die Reichweite dauerhaft diktieren konnte. Viele seiner Schläge gingen fehl, weil sie einfach zu kurz waren. Zeuge auch mit deutlich mehr Kombinationen. Und so bestätigte Zeuge, der im Grunde genommen jede Runde für sich entscheiden konnte, seine Favoritenrolle.

In der achten und letzten Runde gelang es Zeuge dann auch noch, den Deckel vorzeitig draufzumachen, als er mit einem linken Haken gegen den Kopf Cheikh Dioum ins Straucheln brachte. Einige Treffer später war Dioum am Boden und der Kampf wurde, möglicherweise etwas überhastet, abgebrochen. Aber eingedenk der Tatsache, dass dies die letzte Runde gewesen war und Dioum ohnehin nicht wirklich viel anzubieten hatte, muss man das nicht so hoch hängen.

Die Frage ist nun, ob Zeuge eine ähnlich überzeugende Vorstellung auch gegen weniger obskure Gegner abrufen kann.

Culcay nur noch einen Kampf vor abermaliger WM Chance entfernt

Auf der Reise zurück zu einem Weltmeistertitel dürfte Jack Culcay (24-3) schon ein ganzes Stück weiter sein als Tyron Zeuge. Denn er konnte mit Rafael Bejaran (25-2-1) einen ungleich schwierigeren Gegner besiegen. Dies brachte ihm die IBF Intercontinental Championship ein. Auch wenn ihn dieses Lametta wenig interessieren dürfte, denn Culcays Aufmerksamkeit gilt dem Weg zurück zum Weltmeister-Gold.

Der Kampf im Mittelgewicht war auf zwölf Runden angesetzt. Beide Kontrahenten präsentierten sich körperlich in Topform. Culcay konnte schon früh die Ringmitte behaupten und agierte von dort aus immer wieder mit druckreichen Ausfällen, die Wirkung zeigten. Doch Rafael Bejaran wies nach, dass er zurecht unter den Top 10 der IBF gelistet war. Auch er arbeitete viel, vor allem zum Körper. Doch die klareren Wirkungstreffer im Kampfverlauf landete Jack Culcay. Außerdem konnte der gebürtige Ecuadorianer Culcay seine Führhand besser etablieren und somit häufig punkten. Auch auf die nicht ungefährlichen Konterversuche Bejarans reagierte Culcay bisweilen glänzend.

Culcay hofft auf neuen WM-Kampf

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In der siebten Runde kam die Überlegenheit Culcays erstmals deutlich zum Ausdruck, als er seinen Gegner aus der Dominikanischen Republik erstmalig in arge Bedrängnis brachte. Dieser musste mehrere Kopftreffer einstecken, erwies sich jedoch als sehr tough. Bejaran arbeitete weiterhin viel und konnte phasenweise sogar mehr Volumen bei den Schlägen verzeichnen als Culcay. Doch die klareren Treffer landete nach wie vor der Lokalmatador. Als sich Bejaran in Runde zehn abermals am falschen Ende zu vieler harter Kopftreffer befand, warf seine Ecke das Handtuch. Zu diesem Zeitpunkt war es erstaunlich, dass er noch nicht zu Boden gegangen war, da er wirklich hart und oft in dieser letzten Sequenz kassieren musste. Doch seine Ecke handelte richtig, da er sich nicht mehr wirklich verteidigt hatte und nur noch mehr Schaden genommen hätte.

Nach diesem Sieg darf Jack Culcay wieder auf einer abermalige WM-Chance hoffen, nun da er die klare Nummer zwei der IBF-Weltrangliste ist. Wahrscheinlich wird er in einem Title Eliminator seine Chance bekommen, sich das Gold noch einmal sichern zu können. Bereit dazu scheint er auf alle Fälle zu sein!

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