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Ergebnisse Bellator 212 Undercard - Michael Chandler vs Brent Primus II

Bildquelle: Nate Pesce CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

In Honolulus Neal S. Blaisdell Arena auf Hawaii kam es in der gestrigen Nacht zu Bellator 212. Eine Show, die ein lang ersehntes Re-Match zwischen Michael Chandler und Brent Primus um den Titel im Leichtgewicht als Headliner hatte. Heiß ersehnt insofern, da der erste Kampf denkbar kontrovers endete. Thematisch war die ganze Show vor allem aber als “Salute to the Troops“ konzipiert. Ein “Gruß an die Truppe“.

Viele Soldaten der unterschiedlichen Militärabteilungen (Marines, Army, Flotte usw.) waren im Publikum anwesend. Ebenso ihre Familien. Eine Geste, die in den USA oftmals von MMA und auch Wrestling Promotions bedient wird, um den Truppen vor Ort Unterhaltung zu bieten und ihren Einsatz zu würdigen. Zwischendrin wurden immer wieder Einspieler von Soldaten und Veteranen gezeigt.

Einigen von ihnen bescherte man überdies einen Einmarsch im Stile der Kämpfer. Nur in den Käfig mussten sie natürlich nicht. Da man auf Hawaii war, kam auch einer der letzten Überlebenden von Pearl Harbor zu Wort. Er gab abschließend zu seiner Erzählung die schelmische Empfehlung an seine Nachfolger, sich rechtzeitig zu ducken. Ein Tipp, den auch der ein oder andere MMA-Kämpfer beherzigen sollte.

Sicilia sichert sich den Sieg mit schlagfertiger Offensive

Los ging es mit Sam Sicilia (16-9/USA) gegen Derek Campos (19-7/USA) im Federgewicht. Schon direkt vom Start weg schmissen beide reichlich schweres Leder. Doch Sicilia landete dabei sowie im Verlauf der Ersten die klareren Treffer. Campos blieb jedoch im Kampf, auch wenn einige Treffer ihn sichtbar beeinflussten. In der Zweiten schien es zunächst so, als wäre das Ende nahe. Denn Sicilia brachte nach wie vor Hände zum Kinn von Campos unter. Dies phasenweise so deutlich, dass der TKO direkt um die Ecke zu sein schien. Doch Campos, mit unglaublichen Nehmerqualitäten, blieb im Kampf.

Und er begann ihn gar zu drehen, da Sicilia plötzlich schwer zu atmen begann. Er hatte viel in die Jagd nach dem Knockout investiert. Campos überragender Gastank und sein Kinn brachten ihn jedoch zurück in diesen Kampf. Schwer angeklingelt rettete sich Campos zunächst in den Clinch und übernahm von da an das Ruder. Jedoch hatte er die ersten beiden Runden schwer kassiert und brauchte in Runde drei wohl den Knockout oder Submission Sieg. In der Dritten war der Kampf ausgeglichen. Beide kämpften wie Zinnsoldaten, die von Kopfbewegungen nicht viel hielten. Hinter den Schlägen von Sicilia war nicht mehr allzu viel und Campos konnte ihn zum Ende herunternehmen. Bis zum Ende der Runde behauptete er die Top Control und konnte mit Hammerfäusten drohen. Doch zu wenig und zu spät! Der Kampf ging die Distanz und wie zu erwarten war, gewann Sicilia die Entscheidung.

Velasquez gewinnt klar, McKee macht kurzen Prozess

Es folgte ein Kampf im Fliegengewicht der Frauen: Juliana Velasquez (7-0/Brasilien) gegen Alejandra Lara (7-2/Kolumbien). Ein Kampf, der im Wesentlichen auf den Beinen ausgefochten wurde. Lara dabei etwas schneller und agiler. Allerdings Velasquez die technisch Geschliffenere. Sie kontrollierte die Distanz besser und behauptete überdies die Mitte des Käfigs. Die klareren Treffer waren durchweg bei ihr. Auch schien sie einen sichtbaren Kraftvorteil zu haben. Und so wurde sie in diesem Kampf immer dominanter. Daran änderte sich auch über die Distanz nicht wirklich etwas. Velasquez gewann am Ende eine wenig überraschende Split Decision, was eher noch schmeichelhaft für Lara war.

Weiter ging es mit dem Briten Daniel Crawford (10-2) gegen den Amerikaner AJ McKee (12-0) im Federgewicht. Auch hier blieb AJ McKee ungeschlagen. Bereits vorzeitig in Runde eins machte er hier alles klar. Nach kurzem Schlagabtausch auf den Beinen presste er Crawford im Clinch gegen den Zaun, wo er ihn gut kontrollierte, ohne viel Energie aufzuwenden (dank guter Positionierung des Oberkörpers). Als er ihn auf die Matte brachte, gelang es Crawford zunächst, eine hohe Guard zu etablieren. Doch McKee war dort in Windeseile heraus und drohte schließlich mit einem Anaconda Choke. Als er Crawford schließlich auf den Rücken drehen konnte, war der Choke perfekt und Crawford musste abklopfen. Es war bereits der siebte Sieg in Runde eins für McKee, der nun wohl auf einen Titelkampf zurast.

Frank Mir mit einer schmerzhaften Niederlage

Im Co-Main Event trafen die Schwergewichte Javy Ayala (10-7/USA) und Frank Mir (18-12 USA) aufeinander. Und wer noch irgendwelche Zweifel daran hatte, dass Frank Mir die Handschuhe an den Nagel hängen sollte, wurde hier eines Besseren belehrt. Mit Javy Ayala und seiner durchwachsenen Kampfbilanz bekam Mir hier wahrlich einen Gegner nach Maß vorgesetzt. Und der Kampf startete auch durchaus gut für Mir, der Runde eins eingedenk viel Top Control klar für sich verbuchen konnte. Am Boden ist Mir nach wie vor eines der gefährlicheren Schwergewichte. Allerdings verteidigte Ayala sich dort gut genug, um etwaigen Aufgabemanövern schadlos zu entgehen. In Runde zwei änderte sich die Textur des Kampfes jedoch schlagartig, als Mir gegen den Käfig gepresst wurde und einen Ellbogen abbekam, der ihn lediglich streifte, aber einen Cut über dem Auge öffnete.

Hier von war Mir sichtbar negativ beeinflusst. Als er dann auch noch bei einem wilden Schlagabtausch sein Mundstück verlor, war er völlig verunsichert, während der durchaus schlagkräftige Ayala zu Werke ging. Es ist diskutabel ob der Ringrichter hier das Mundstück hätte wieder einsetzen sollen. Allerdings war Ayala in einer dominanten Situation, die ihm so potenziell zunichtegemacht worden wäre. So klopfte Mir jedenfalls ab, da er wohl nicht mehr viel sah und wohl auch, weil er (nicht ganz zu Unrecht) um seine Zahngesundheit fürchtete. Jedoch ist stehend gegen Schläge abzuklopfen keine sehr schmeichelhafte Standortbestimmung für Mir im Jahre 2018. Er hat von seinen letzten 10 Kämpfen nun acht verloren. Dies stellt aktuell die vierte Niederlage in Serie dar. Und wenn man schaut, gegen welche anderen Alt-Herren Mir zuletzt verloren hat (Mark Hunt, Andre Arlovski und Fedor Emelianenko), dann braucht bei ihm auf kein Wunder mehr zu hoffen.

Chandler erobert die Krone im Leichtgewicht zum dritten Mal!

Im Main Event gab es ein Re-Match um den Bellator Leichtgewichtstitel: Michael Chandler (18-4) gegen Brent Primus (8-0)! Im ersten Kampf der beiden Amerikaner hatte Primus überraschend Chandler, einen der dominantesten Kämpfer bei Bellator, besiegen und dessen Titel erringen können. Das Ganze jedoch recht kontrovers, da Chandler (nachdem er sich den Fuß umgeknickt hatte) quasi auf einem Bein unterwegs gewesen war. Allerdings waren dem viele Leg Kicks von Primus vorausgegangen. Jedoch war Chandler der Ansicht, dass der erste Kampf nur eine Mogelpackung war. Er legte seinen Punkt sogleich eindrucksvoll dar, als er Primus in Runde eins dieses Rückkampfs direkt unter Druck setzte. Er drängte ihn nach außen und lauerte auf eine Gelegenheit, seine Hände anzubringen. Primus feuerte zu Beginn viele Kicks ab, ohne jedoch nennenswerte Wirkung zu erzielen. Doch als Chandler anfing, klare Treffer zu landen, konnte Primus anschließend froh sein, als der Kampf zu Boden ging. Allerdings war er dort wie festgenagelt. Klare erste Runde für Chandler, der die wesentlich eindeutigeren Hände traf und Primus am Boden kontrollierte.

In Runde zwei hätte es dann fast eine große Überraschung gesetzt, als Primus früh in der Zweiten einen Konter landete, der zu einem Niederschlag führte. Brent Primus folgte Chandler zum Boden, wo er ihn in beinahe in einem Rear Naked Choke erwischte. Doch Chandler konnte einen der beiden Arme von seinem Genick abschälen und sich in seinen Mann drehen. So kam Chandler sehenswert zurück in die Top Control, wo er abermals Primus am Boden festnagelte. Dort landete er abermals viele Treffer. Runde zwei jedoch eng, eingedenk des Niederschlags und der drohenden Aufgabe für Primus. Allerdings zeichnete sich hier ein probates Mittel für Chandler ab. Denn Primus kam nicht mal in die Nähe davon, ihn wieder von sich runter zubekommen, wann immer Chandler ihn am Boden kontrollierte. In diesem Sinne nahm Chandler Primus in Runde drei und vier jeweils früh herunter und kontrollierte ihn jeweils für den Rest der Runden. Auch in Runde fünf war es dasselbe Spiel. Primus einfach nicht mit der nötigen Takedown Abwehr und am Boden zu wirkungslos, um dieser defensiven Position zu entgehen. Obwohl er durchaus bestrebt war, Aufgabegriffe von unten zu suchen. Doch Chandler agierte zu bedacht und diszipliniert, um hier in irgendwelche Fallen zu geraten. Michael Chandler konnte somit den Bellator Lightweight Titel zum dritten Mal erobern!

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