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Russland nimmt Saudi-Arabien auseinander: 5:0-Schützenfest als perfekter Auftakt

Bildquelle: By Дмитрий Садовников (soccer.ru) CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Perfekter Auftakt für Gastgeber Russland bei der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land: Im Eröffnungsspiel der 21. Auflage des Turniers feierte die Sbornaja einen souveränen und ungefährdeten 5:0-Kantersieg gegen den krassen Außenseiter Saudi-Arabien. Ein ganz wichtiger Erfolg für die Russen, die damit die Euphorie im eigenen Land entfachen konnten. Die Zuschauer im ausverkauften Moskauer Olympiastadion bekamen wunderschöne Tore und überforderte Saudis zu sehen, wobei auch Trainer Stanislav Cherchesov ein glückliches Händchen bewies.

Die WM 2018 erlebte eine torreichen Start: Gleich mit 5:0 (2:0) hat Russland, die im Vorfeld aufgrund schwacher und limitierter Auftritte durchaus kritisch in der Heimat gesehen wurden, Saudi-Arabien vom Platz gefegt. Mit solch einem Schützenfest wurde im Vorfeld nicht gerechnet.

Damit hat der Gastgeber die erste 3 Punkte auf dem Konto und darf sich in der Gruppe A mit Favorit Uruguay und Ägypten Hoffnung auf das Erreichen des Achtelfinals machen. Es ist zugleich der höchste Auftaktsieg bei einer Weltmeisterschaft seit 1934 (Italien – USA 7:1).

Gazinsky erzielt erstes WM-Tor

Russland übernahm mit Spielbeginn die Kontrolle, agierte druckvoll und verbuchte allein in der Anfangsviertelstunde vier Abschlüsse. Das frühe 1:0 durch einen Kopfball von Yuri Gazinsky war der verdiente Lohn. Saudi-Arabien, die sich am Freitag bei der knappen 1:2-Pleite im Testspiel gegen Deutschland noch achtbar geschlagen haben, fanden in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht statt. Während die Offensive kaum in Erscheinung trat, wackelte die Abwehr bedenklich. Durch eklatante und haarsträubende Abspielfehler machten es die Asiaten aus dem Nahen Osten den Russen auch leicht, die für ihre Dominanz keine starke Leistung abrufen mussten. Dennoch wäre den Saudis wie aus dem Nichts fast der Ausgleich geglückt, doch ein abgefälschter Kopfball von Al Sahlawi (21.) ging knapp am linken Pfosten daneben.

In der 24. Minute mussten die Russen unfreiwillig den ersten Personalwechsel vornehmen. Mittelfeldspieler und Leistungsträger Alan Dzagoez verletzte sich am Oberschenkel und Trainer Cherchesov brachte Denis Cheyshev ersetzt. In der Folge gestaltete sich das Spielgeschehen recht ausgeglichen, wobei auch Saudi-Arabien besser in die Partie find, doch offensiv keine Gefahr ausstrahlte. Kurz vor dem Pausenpfiff besorgte Joker Cheyshev nach feiner Einzelleistung das 2:0 (43.) und verschaffte der Sbornaja eine beruhigende Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit.

Cheryshev & Golovin mit Traumtoren in Nachspielzeit

Die zweite Halbzeit begann deutlicher zäher. Russland ließ es ruhiger angehen, sodass die Grünen Falken deutlich mehr Ballbesitz für sich beanspruchten. Damit wusste Saudi-Arabien aber nicht wirklich viel mit anzufangen. Russen-Keeper Igor Akinfeev bekam nicht einen Schuss auf sein Gehäuse. Russland nahm erst nach rund 65 Minuten wieder aktiver am Spielgeschehen teil. Zobnin testete Al-Mayouf mit einem Flachschuss, der diesen nicht festhalten konnte, aber Smolov konnte den Abpraller nicht verwerten (68.). Aber nur drei Zeigerumdrehungen später war es dann soweit: Der nur eine Minute vorher eingewechselte Artjom Dzyuba konnte nach eine Flanke von Golovin seine 1,96 Meter unbedrängt in die Luft schrauben und mühelos zum 3:0 einköpfen.

Saudi-Arabien steckte aber nicht auf und bewies trotz des deutlichen Rückstands weiter Moral und Herz, ließ aber weiterhin Präzision und Durchschlagskraft in der Offensive vermissen. In der Nachspielzeit wurde es für die Pizzi-Elf richtig böse. Die Russen entdeckten in der Schlussphase noch einmal die Freude am Fußballspielen und verwöhnten die heimischen Fans mit zwei sehenswerten Treffern in der Nachspielzeit. Erst nagelte Cheryshev mit dem linken Außenrist das Leder in den Giebel (90.+1), bevor Aleksandr Golovin mit einem Freistoßschlenzer (90.+5) den Schlusspunkt zum klaren 5:0-Sieg setzte, der am Ende um ein Tor zu hoch ausfiel.

Ein gelungener Aufgalopp in die Weltmeisterschaft für den Gastgeber, auf den jetzt aber mit Ägypten und Uruguay zwei weitaus schwerere Kaliber warten. Für Saudi-Arabien ist hingegen das Erreichen des WM-Achtelfinals frühzeitig in weite Ferne gerückt. Hierfür bräuchte man nicht weniger als ein Fußballwunder.

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