Abdullah the Butcher: Eine Hardcore-Legende und Hall of Famer

Porträt über Abdullah the Butcher

Bildquelle: GreatTiger89 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Abdullah the Butcher gab sein Wrestling-Debüt Ende der 1950er Jahre, wobei der Kanadier Lawrence Shreeve, so sein echter Name, erst einmal unter anderen Namen wie Pussycat Pickens und Zeras Amala im Ring antrat. Erst danach bekam er sein Gimmick Abdullah the Butcher unter welchem er die größte Bekanntheit in der Welt des Wrestlings erlangte. Bis heute gilt er als Hardcore Wrestling Legende mit großen Narben auf der Stirn.

Neben großen Erfolgen in Stampede Wrestling und der National Wrestling Alliance war er auch kurzzeitig für die WCW und ECW im Ring aktiv. Sein Charakter stammt aus dem Sudan und ist ein erbarmungsloser Sadist, welcher mit seinen Gegnern im Ring keine Gnade kennt. Seine Hardcore-Matches sind legendär und gelten weithin auch gerne mal als brutal. Auch deswegen werden sie bei der heutigen Ausrichtung der modernen Ligen nicht gerne gezeigt.

Die größten Trainer der Industrie

Abdullah the Butcher trainierte zu seiner Anfangszeit unter großen Namen in der Wrestlingwelt. So wurde er beispielsweise von Stu Hart trainiert, in dessen Wrestling-Promotion Stampede Wrestling er auch einige Erfolge sammeln durfte und auch The Sheik war sein Trainer. Bei diesem harten Training ist es im Grunde kein Wunder, dass es Shreeve in den Bereich des Hardcore-Wrestlings gezogen hat. Nach vielen Erfolgen in den USA, zog es ihn auch nach Japan.

Im japanischen Wrestling wurde Abdullah the Butcher gerne als Top-Heel eingesetzt, da er aufgrund seiner Masse und seines Auftretens prima gegen japanische Wrestler over kam, die oftmals sehr viel kleiner waren als er selbst. In Japan absolvierte er aber auch Matches gegen große Namen aus den USA. Bei All Japan Pro Wrestling durfte er den PWF Heavyweight Titel halten, sowie den NWA Tag Team Titel mit Ray Candy.

Zeiten in großen US-Ligen

Anfang der 1990er Jahre wurde er dann von der WCW verpflichtet. Seine Zeit dort war jedoch recht kurz bemessen und so wurde er bereits ein Jahr danach wieder entlassen, sodass er 1993 zur ECW wechseln konnte, wo er aufgrund seines Stils sehr gut hinpasste. Aber auch dort blieb Abdullah the Butcher nur für kurze Zeit.

Abdullah the Butcher kann auf eine sehr lange aktive Karriere im Ring zurückblicken. So war er bis zum Jahr 2010 in unabhängigen Ligen in Japan aber auch auf Puerto Rico aktiv, bis er schließlich in den Ruhestand ging. Bis zuletzt hatte er ein recht hohes Körpergewicht. Nach seinem Karriereende gab es für ihn wahrscheinlich die nennenswerteste Ehre für seine Laufbahn als Wrestler. So ganz konnte er allerdings nicht vom Wrestling lassen, denn er trat hier und da weiterhin auf.

Abdullah the Butcher in der WWE Hall of Fame

Ein Jahr nach dem Ende seiner Wrestlingkarriere, wurde Abdullah the Butcher von der WWE in die Hall of Fame aufgenommen. Sein Redner war Terry Funk, der lange Zeit sein Wegbegleiter war und ihm auch einige Male im Ring gegenüberstand. Seine Hall of Fame Klasse gilt nicht als die stärkste, doch wurde er an der Seite von Sunny und den Road Warriors in die Ruhmeshalle eingeführt.

 

 

Auch Shawn Michaels und Hacksaw Jim Duggan gehörten zu diesem Hall of Fame Jahrgang. Des Weiteren war er nicht mehr für die WWE aktiv, was auch damit zusammenhängt, dass er als Hardcore-Wrestler nicht in das Programm der WWE passte. Abdullah the Butcher ist dennoch eine große Legende und war immerhin einige Zeit für die WCW aktiv.

Erfolge in der NWA für Abdullah the Butcher

Der Kanadier Shreeve kann auf eine Karriere mit einigen Titeln zurückblicken, was für Wrestler aus dem Hardcore-Bereich nicht unbedingt üblich ist. Oftmals sind ihre Gimmicks so ausgelegt, dass sie entweder keine Champion Belts benötigen, um over zu kommen oder ihre Rolle interessiert sich weniger für Titel als für wahrhaft gute Matches. Doch Abdullah the Butcher war hier eine Ausnahme, denn er konnte im Laufe seiner Karriere einige Titel erringen.

In der National Wrestling Alliance gewann er zum Beispiel den NWA Wildside Heavyweight Champion Titel, den NWA Texas Hardcore Titel und den NWA United National Titel. Bei Stampede Wrestling, der Promotion von Stu Hart, durfte er zudem 6x Stampede North American Heavyweight Champion werden. Dies sind allerdings nur einige Erfolge in Hinsicht auf Champion Belts.

PWI-500 Ergebnisse in den 90er Jahren

In den 90er Jahren waren seine besten Jahre als Wrestler vielleicht schon dem Ende nahe, dennoch wurde er bei den PWI-500 Ergebnissen oft unter die Top 100 gewählt. Seine beste Platzierung geht auf das Jahr 1991 zurück. In diesem Jahr war er für die WCW tätig und landete auf dem 35. Platz. Selbst im Jahre 1998 wurde er noch 187.

In der heutigen Zeit ist der Name Abdullah the Butcher für viele Fans nur noch fern bekannt. In den großen Ligen war er nie dermaßen erfolgreich, dass er groß auf sich aufmerksam machte, aber in der Hardcore-Szene ist sein Name weit verbreitet und in der Tat eine Legende. Nicht ohne Grund nahm ihn die WWE in die Ruhmeshalle auf.

 

 

Vorbild in der Szene

Im Bereich des Hardcore-Wrestlings ist Abdullah the Butcher ein Vorbild für viele Wrestler, die in seine Fußstapfen treten wollen. Er war für sehr brutale Matches bekannt, die man heute in der WWE oder anderen großen Ligen nicht mehr sieht. Blutende Platzwunden waren in seinen Matches zu erwarten und die Fans waren sogar enttäuscht, wenn in einem Abdullah the Butcher Match kein Blut floss.

Dies führte auch dazu, dass Abdullah the Butcher auf vielen Videos aus jener Zeit große Narben auf der Stirn hatte. Die Narben resultierten aus den Matches, die in den vielen Jahren auf seine Vita kamen und blutig endeten. Allerdings trugen die Narben weiterhin zu seinem brutalen Gimmick bei und so war auch sein Aussehen komplett auf sein Wrestling-Gimmick zugeschnitten.

Mit über 70 im Ring – Abseits des Rings

Interessant ist auch, dass Abdullah the Butcher mit über 70 Jahren einer der ältesten Wrestler der Welt ist, welcher noch aktiv ist. Der IWA-Verband sieht ihn darüber hinaus als Pionier des Hardcore-Wrestlings. Kein Wunder, denn im Ring war er für seinen Sadismus bekannt.

Privat hat er sich neben dem Wrestling in Atlanta mit einem eigenen Restaurant selbstständig gemacht! Zudem soll er noch ein weiteres Lokal betreiben. Wissenswert: in seiner Jugend betrieb er Karate und Judo, ehe er sich später für Wrestling interessierte.


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