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Boxen: Hernandez bleibt nach umstrittenem Urteil gegen Arslan Weltmeister

Yoan Pablo Hernandez hat seinen WM-Titel im Cruisergewicht gegen Box-Routinier Firat Arslan verteidigt. Der Exil-Kubaner setzte sich in Erfurt ganz knapp nach Punkten durch, wobei das 2:1-Punkturteil höchst umstrittenen war und der brav kämpfende Arslan nach Ansicht vieler um den Sieg betrogen wurde.

Yoan Pablo Hernandez hat seinen Titel des Verbandes IBF gegen Firat Arslan erfolgreich, aber auch höchst umstritten verteidigt. Der 29-Jährige behielt mit 2:1-Richterstimmen nach Punkten ganz knapp die Oberhand. Während die beiden Punktrichter Jean-Francois Toupin aus Frankreich mit 115:113 und Jan Christensen aus Dänemark mit 116:113 Hernandez vorne sahen, wertete der Pole Leszek Jankowiak mit 115:113 zugunsten für Arslan.

Als Quittung gab es nach der mehr als fraglichen Urteilsverkündung ein gellendes Pfeifkonzert für Hernandez und die Verantwortlichen.

„Ich habe mich vorn gesehen, auf jeden Fall. Es war ein harter Kampf. Ich glaube, ich habe verdient gewonnen. Aber Riesenapplaus für Arslan. Er ist immer noch topfit", sagte der Titelverteidiger Hernandez über seinen 43-jährigen Kontrahenten, der es verpasste, sich zum ältesten Weltmeister im Cruisergewicht aller Zeiten zu krönen. Zugleich dürfte die Niederlage für Arslan das Ende seiner Karriere im Boxen ein großes Stück näher bringen.

Arslan-Trainer Fritz Sdunek sah hingegen seinen Schützling um den Sieg betrogen und war nach dem Kampf entsprechend aufgebracht. „Firat hat den Kampf gewonnen.“ Natürlich hatte Hernandez' Trainer Ulli Wegner dagegen eine ganz andere Meinung: „Für mich lag Pablo mit zwei, drei Runden vorne. Aber es war ein spannender Kampf. Pablo hätte sicherlich ein paar Sachen besser machen können. Aber am Ende hatte er einfach die klareren Treffer.“

Firat Arslan um Sieg betrogen

Im Kampf war Hernandez seinem Herausforderer erwartungsgemäß technisch überlegen, dafür überzeugte Firat Arslan mit seinem gewohnt kämpferischen Einsatz und war der offensivere Boxer im Ring. So entwickelte sich ein ausgeglichener und offener Kampf, wobei Arslan immer wieder den In-Fight suchte und Hernandez mit seinen wirkungsvollen Aufwärtshaken stark zusetze. Der gebürtige Kubaner hatte dagegen in der Distanz die klaren Vorteile, konnte diese aber nicht wie gewünscht in die Tat umsetzen.

Letztendlich war der Kampfausgang eine ganz knappe Angelegenheit, wobei Arslan jedoch der aktivere Boxer war. Insbesondere in den letzten beiden Runden war Hernandez absolut passiv und lief unter Buh-Rufen der Zuschauer vor seinem Kontrahenten so gut es ging weg. Aber auch Arslan trat mit dem vermeintlich sicheren Sieg im Hinterkopf auf die Bremse. Man könnte meinen, dass Arslan um den Sieg betrogen wurde. Das verdeutlichen auch die Worte von Firat Arslan nach dem Kampf: „Nach der zehnten Runde hat mein Trainer gesagt, ich liege vorn. Das Urteil ist so gefallen, ich kann es nicht mehr ändern.“

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