Ergebnisse und ausführlicher Bericht zu WWE Starrcade 2019
Bildquelle: Chairman of the Joint Chiefs of Staff CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Einst war Starrcade die Flaggschiff-Show der NWA und später der WCW und diente phasenweise quasi als Konkurrenzprodukt zu WrestleMania. Doch bekanntermaßen hat heute die WWE das Monopol über die nordamerikanische Wrestling-Geschichte. Dergestalt hält sie auch die Rechte an Starrcade. In der Nacht von Sonntag auf Montag strahlte die WWE über ihr hauseigenes Network Starrcade zum ersten Mal seit 19 Jahren wieder aus! Eine Großveranstaltung, die unter dem NWA-Banner erstmals vor 63 Jahren ausgetragen wurde.
Ganz im Geiste dieser Tradition eröffnete die Show mit einem Interview-Segment von Kevin Owens, der eine lebende NWA- und WCW-Legende zu diesem Anlass in den Ring einlud. Ric Flair gab sich die Ehre! Dieser hielt eine emotionale Rede, in der er einigen legendären Weggefährten gedachte: Harley Race, Sting und Dusty Rhodes! Natürlich kam er nicht umhin sein nicht minder legendäres „WHOOOO!“ zum Besten zu geben. Doch gerade, als die Fans sich anschickten, geschlossen einzustimmen, kamen Luke Gallows und Karl Anderson vom OC zum Ring, um dieses „Come Together“ rüde zu unterbrechen.
Das sahen sich jedoch die Street Profits (Angelo Dawkins & Montez Ford) nicht lange an und konfrontierten Gallows und Anderson im Ring, womit das erste Match des Abends angerichtet war. Die Street Profits legten sogleich los wie die Feuerwehr und dominierten zunächst, bis Luke Gallows Montez Ford via Super Kick von der Ringkante fegte, als dieser kurzzeitig durch Anderson abgelenkt war.
Danach fütterten die Heels die Babyfaces, indem sie immer wieder das Hot Tag andeuteten und Montez Ford isolierten. Doch als diesem schließlich der Wechsel gelang, dauerte es nicht mehr lange, bis die Street Profits mit einem Frog Splash von Montez Ford den Sack zumachten und gemeinsam mit Ric Flair im Ring den Sieg feierten.
Kabuki Warriors verteidigen ihre Titel
Darauf folgte ein Fatal 4-Way Match um die Women‘s Tag Team Titel. Eine brisante Zweckgemeinschaft bestehend aus Becky Lynch und Charlotte Flair (eingedenk der bewegten Vorgeschichte) focht mit drei anderen Teams, Alexa Bliss & Nikki Cross, Sasha Banks & Bayley und den Titelverteidigerinnen, den Kabuki Warriors (Asuka und Kairi Sane), um die Titel. Es waren jeweils nur zwei Wrestlerinnen im Ring. Jedoch konnten diese sowohl Freund als auch Feind via Tag in den Ring zwingen. Allerdings würde der erste Pinfall bzw. die erste Aufgabe Sieg sowie Titelwechsel besiegeln. Sich draußen zu zweit eine Auszeit zu gönnen, war also nur solange taktisch klug, wie keine Entscheidung im Ring fallen würde.
Den Anfang machten Kairi Sane und Nikki Cross im Ring. Doch rasch wurden diese gegen ihren Willen von draußen ausgewechselt. Dieses Wechselspiel an den Ecken, die bei vier Teams alle "befraut" waren, setzte sich solange fort, bis Asuka und Charlotte Flair gemeinsam im Ring waren, die ja bekanntermaßen noch eine Rechnung von den Survivor Series 2019 offen hatten. Doch gerade als Charlotte Flair die Oberhand gewonnen hatte, setzte sich das Wechselspiel fort, bis sich in Becky Lynch und Bayley die beiden jeweiligen Women's Champions von RAW und SmackDown gegenüberstanden, sehr zur Freude der Fans. Allerdings schaffte Bayley es recht schnell, Lynch in der eigenen ecke zu isolieren, sodass sie und ihre Partnerin Sasha Banks Becky Lynch im Wechsel bearbeiten konnten.
Becky Lynch entging dem schließlich, indem sie notgedrungen ihre Konkurrentin Alexa Bliss einwechselte. Nach einigen weiteren Wechseln fand sich dann ironischerweise Alexa Bliss selbst in der Situation, notgedrungen Becky Lynch einzuwechseln, um den Kabuki Warriors zu entgehen, die siehe ehedem in der eigenen Ecke für eine Weile bearbeiten konnten. Danach folgte die obligatorische hektische High-Spot-Phase, in der noch mal alle beteiligten Damen im raschen Wechsel ihre Signature Moves zeigten. Das Ende war folglich nah. Letztlich siegten die Kabuki Warriors und verteidigten ihre Titel, als Nikki Cross im Asuka Lock abklopfen musste und keine Verbündete oder andere Rivalin in der Nähe war, um den Aufgabegriff zu lösen.
Rusev nimmt seine Rache selber in die Hand
Als Main Event für das einstündige Special diente ein Iron Man Match zwischen Bobby Lashley und Rusev. Anstoß zu dieser bereits ausgedehnten Rivalität war natürlich Lana, die ehemalige Partnerin und Managerin von Rusev, die diesen zugunsten von Bobby Lashley verlassen hatte. Doch noch ehe das Match losgehen konnte, gab Lana im WWE Ring bekannt, dass sie bewirkt hätte, dass Rusev ihr und Bobby Lashley fernbleiben müsste (dieser hatte bislang die Arena noch nicht betreten). Das Iron Man Match würde also ins Wasser fallen und Lana und Lashley feierten ihren "Sieg" im Ring. Doch dann kam Kevin Owens in den Ring und nach einem Wortgefecht mit dem Paar, provozierte er Bobby Lashley, sodass dieser sich auf ein reguläres Match mit Owens einließ, das an Ort und Stelle stattfinden sollte.
Der neue ad hoc Main Event sah zunächst Owens, der Bobby Lashley überrumpelte. Erst außerhalb des Rings konnte sich Lashley etwas Offensive sichern und dann zurück im Ring etwas Geschwindigkeit aus dem Match nehmen, was ihm als muskulöses Powerhouse natürlich eher entgegenkam. Allerdings wurden Lashleys bandagierte Rippen (die noch das Resultat einer Attacke von Rusev waren) immer wieder zum Faktor, da Kevin Owens mehrfach auf diese einschlug, um Griffen zu entgehen. Gerade als Owens einen Senton gefolgt von einem Bullfrog Splash landen konnte und den Sieg sicher glaubte, lenkte jedoch Lana den Ringrichter ab, sodass der Pinfall nicht zustande kam. Der überrumpelte Owens wurde anschließend von Lashley überwältigt und dieser beschaffte sich mit Hilfe von Lana einen Stuhl von außen.
Doch ehe Lashley diesen Stuhl einsetzen konnte, kam unter dem Jubel der Fans Rusev durch die Zuschauermenge und stürmte in Zivil in den Ring. Dies bedeute natürlich den DQ-Sieg für Lashley. Doch dieser konnte sich dafür auch nichts kaufen, da Rusev ihn nun nach allen Regeln der Kunst durch die Arena prügelte. Erst zurück im Ring sah es so aus, als ob Lashley die Oberhand gewinnen konnte. Er holte sich einen Kendo-Stick unter dem Ring hervor. Doch gerade, als er damit zu einem wiederholten Schlag gegen Rusev ausholen wollte, hielt dieser den Kendo-Stick einfach mit seinen Pranken fest und entriss ihn Lashley, der daraufhin noch mal mächtig einkassieren musste. Mit eingezogenem Schwanz zog Lashley sich schließlich aus der Arena zurück, sodass die Show mit Rusev im Ring endete, der hervorragende Reaktionen in Form von "Rusev Day" Chants vom Publikum bekam.