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Luitz gewinnt sensationell Riesenslalom vor Hirschler - Rebensburg rast aufs Podest

Bildquelle: Foto: Stefan Brending /  CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Märchenhafter Sieg für den deutschen Skirennfahrer Stefan Luitz! Der 26-Jährige gewinnt sensationell den Riesenslalom-Weltcup in Beaver Creek und feiert den ersten Weltcupsieg seiner Karriere - und das ausgerechnet fast ein Jahr nach seiner schweren Knieverletzung. Aber auch die deutschen Ski alpin-Damen hatten Grund zur Freude. Viktoria Rebensburg glänzt im Super-G von Lake Louis mit dem 3. Platz, steht aber im Schatten von US-Star Mikaela Shiffrin, der historisches glückte.

Wahnsinn! Sensation! Unfassbar! Für die Triumphfahrt von Stefan Luitz kann man nicht ausreichend Superlative verwenden. Am Sonntag fuhr der DSV-Athlet den Topfavoriten im Riesenslalom von Beaver Creek (USA) auf und davon. Und das im ersten Rennen in seiner Paradedisziplin und seinem zweiten Weltcuprennen nach seinem Kreuzbandriss den er sich vor Jahresfrist im italienischen Alta Badia zugezogen hat.

Luitz siegt vor Hirschler

Luitz verwies nach zwei beherzten und spannungsreichen Rennen den österreichischen Alpin-Dominator Marcel Hirscher (+0,14 Sekunden) auf den 2. Platz. Dritter wurde nicht minder überraschend der Schweizer Thomas Tumler (+0,51), der sich über seinen ersten Podestplatz seiner Karriere freuen darf.

„Es ist unglaublich, die Ziellinie zu überqueren und dann die Eins zu sehen“, erklärte Luitz nach seinem Coup in den Rocky Mountains bei „Eurosport“ und ergänzte: „Ich bin so glücklich. Ich habe mich auf meinen Lauf fokussiert. Ich habe einige wirklich große Fehler gemacht. Aber ich bin ganz oben auf dem Podium, das ist großartig. Von ganz oben bis nach ganz unten muss man hier perfekt fahren.“

Hirschler lobt Luitz: „Wahnsinn, der Typ!“

Die Skirennfahrer aus dem Allgäu hatte wie im Vorjahr an gleicher Stelle im ersten Durchgang die Bestzeit hingelegt. Vor Jahresfrist verspielte Luitz seine Führung noch und wurde Dritter, diesmal machte er es besser. Dabei leistete er sich als letzter Starter einige Rutscher und hatte in zwischenzeitlich einen Rückstand auf Hirschler, doch er behielt Nerven. Im Ziel hatte Luitz 14 Hundertstelsekunden Vorsprung auf den Top-Favorit und Gesamtweltcup-Rekordsieger Hirschler. Der unterlegene Superstar zollte seinem deutschen Kontrahenten, der sich schon zweimal das Kreuzband gerissen hatte, mit großen Worten seinen Respekt: „Es ist Stefan von Herzen zu vergönnen, weil er sich immer verletzt hat, wenn er auf dem Sprung war. Er hat mit den schwersten Weg aller Weltcup-Fahrer gehen müssen!“ Bereits nach dem ersten Durchgang ließ Hirschler im „ORF“ wissen: „Luitz kann es. Wahnsinn, der Typ. Letztes Jahr leider Kreuzbandriss, jetzt so stark zurück. Hier war er jedes mal schnell, es verwundert mich eigentlich nicht.“

Die anderen deutschen DSV-Starter konnten im ersten Riesenslalom der Saison nicht in die Top Ten fahren. Alexander Schmid wurde 17. (+1,93 Sekunden), Fritz Dopfer (+2,59) musste sich nach einem starken 11. Rang im ersten Lauf am Ende mit Platz 24 begnügen. Stefan Luitz ist erst der dritte Deutsche, der bei den Männern einen Riesenslalom gewinnt. Zuvor waren dies Max Rieger 1973 und der zurzeit noch verletzte Felix Neureuther 2014 geglückt.

Rebensburg wird Dritte im Super-G

Parallel waren am Sonntag im kanadischen Lake Louis die Ski alpinen-Dame im Super-G im Einsatz. Und auch hier gab es aus deutscher Sicht positive Nachrichten. Denn Viktoria Rebensburg wurde nach einer Glanzleistung starke Dritte und musste sich lediglich der Ausnahmefahrerin Mikaela Shiffrin und der Norwegerin Ragnhild Mowinckel geschlagen geben. Für die beste deutsche Skirennfahrerin war es nach einem bislang verhaltenen Saisonstart der erste Podestplatz im WM-Winter. Rebensburg raste angesichts von sechs Hundertstelsekunden Rückstand haarscharf am 2. Platz vorbei. Bereits am Freitag ließ Kira Weidle mit ihrem 3. Rang in der Abfahrt aufhorchen, sodass der DSV gleich zwei Podestplätze von zwei verschiedenen Fahrerinnen zu verzeichnen hatte. Am Sonntag verpassten aber außer Rebensburg alle anderen deutschen Teilnehmerinnen im Super-G die Punkteränge.

Weidle reihte sich auf dem 35. Platz (+2,56 Sekunden) ein, Patrizia Dorsch (+3,12) wurde 39. Das DSV-Trio um Veronique Hronek, Meike Pfister und Michaela Wenig schied hingegen aus.

Shiffrin schreibt Geschichte

Eine Klasse für sich war wieder einmal Mikaela Shiffrin. Die überragende Weltcup-Gesamtsiegerin, eigentlich als Edeltechnikerin verschrieen, hat als erste Skirennfahrerin der Geschichte in allen sechs Alpinen-Disziplinen Siege eingefahren und ihren Vorsprung in der Gesamtwertung im alpinen Ski-Weltcup weiter ausgebaut.

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