Formel 1: Ricciardo gewinnt Spektakel in Baku - Vettel wird Vierter & sorgt für Eklat
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Daniel Riccirarso im Red Bull hat einen verrückten, hektischen und spektakulären Großen Preis von Aserbaidschan gewonnen. Während des Formel 1 Rennens gab es drei Safety-Car-Phasen und eine Rennunterbrechung, wodurch Mercedes-Pilot Valtteri Bottas Zweiter wurde und sich Williams-Rookie Lance Stroll Rang drei schnappte. Die WM-Rivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton wurden Vierter und Fünfer, wobei der Ferrari-Star mit einem absichtlichen Wut-Rempler gegen Widersacher Hamilton für einen Skandal sorgte.
Sebastian Vettel hat auf dem engen Stadtkurs in Baku für einen handfesten Skandal gesorgt. Was war geschehen? In Runde 20 steht einer von insgesamt drei Restarts kurz bevor, als Hamilton plötzlich bremste und Vettel dem Briten ins Heck fuhr. Der Heppenheimer ist sauer und beschwert sich mit Handzeichen beim Mercedes-Piloten.
Vettel kann sich aber gar nicht beruhigen und fährt Lewis Hamilton absichtlich von links in die Seite, sodass sich die Räder der WM-Kontrahenten berühren. Ein Szene, die Erinnerung an Autoscooter vom Rummel weckt. Für diese unfaire Manöver erhält Vettel eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, aber auch Lewis Hamilton muss anschließend lange in die Box, da am Boldiden des 32-Jährigen der Nackenschutz defekt ist. Somit kam Vettel trotz Zeitstrafe am Engländer vorbei und verteidigte Platz vier bis ins Ziel.
Glück für rüpelhaften Vettel: Keine Disqualifikation nach Wut-Rempler
„Sebastian hat die Konzentration verloren und ist mir rein gefahren. Dann noch neben mich zu fahren und mich absichtlich zu rammen, ist eine Schande. Wenn er sich als Mann beweisen will, soll er es außerhalb des Autos machen, von Angesicht zu Angesicht“, polterte Hamilton nach dem Rennen. Sebastian Vettel hatte Glück, dass er für seine grob unsportliche Aktion nicht disqualifiziert wurde. Und Vettel als viermaliger Weltmeister darf sich nicht derart provozieren und zu solch einer Unsportlichkeit hinreißen lassen. Zumal die Schleichfahrt von Hamilton vor dem Restart regelkonform war. Der Führende verlangsamt kurz vor einem Restart immer das Tempo, um Abstand zum Safety Car zu gewinnen und das Feld zusammenzustauchen.
Nach dem Rennen war beim 29-Jährigen auch keine Einsicht zu erkennen: „Es war ziemlich offensichtlich, dass er da einen Bremstest gemacht hat. Das war komplett unnötig. Ich habe ihm dann gezeigt, dass das nicht in Ordnung war. Wir werden das ausräumen, ich werde ihn nächste Woche mal anrufen.“
Ricciardo: „Das war ein verrücktes Rennen“
Insgesamt war der GP von Aserbaidschan von zahlreichen Kollisionen geprägt, sodass sich auf der Strecke diverse Gegenstände verteilten und das Safety Car immer wieder raus musste. Zwischenzeitlich wurde sogar das Rennen komplett für ein paar Minuten unterbrochen. Die großen Profiteure vom ganzen Chaos waren Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas - der nach einer Kollision beim Start mit seinem finnischen Landsmann Kimi Räikkönen Letzter war - und der erst 18-jährige Lance Stroll. Auf der Zielgeraden konnte Bottas Stroll überholen und sich somit auf den letzten Metern noch Platz zwei holen.
„Das war ein verrücktes Rennen. Zwischenzeitlich war ich 17. und habe wirklich nicht mehr an einen Sieg geglaubt“, sagte Red-Bull-Pilot Riccardio. Hinter dem Trio kamen Vettel und Hamilton ins Ziel, Pascal Wehrlein durfte sich als Zehnter noch über einen Punkt freuen. Nico Hülkenberg ist dagegen nach einem Fahrfehler ausgeschieden.
Vettel hat seine Führung im Gesamtklassement der Formel 1 ausbauen können und hat mit 153 Punkten 14 Zähler Vorsprung auf Hamilton. Es folgen Bottas (111) und Riccardio (92). Räikkönen befindet sich mit 73 Punkten auf dem 5. Platz.