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US Open 2018: Osaka siegt über Williams - Del Potro vs. Djokovic

Bildquelle: By Peter Menzel (Naomi Osaka) CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die Japanerin Naomi Osaka hat das Damen-Finale der US Open 2018 gewonnen. Sie ist damit die erste Japanerin in der Tennisgeschichte, die einen Grand-Slam-Titel gewinnen konnte. Osakas Sieg ging allerdings ein Drama voraus, welches es in der Form wohl nur selten in einem Grand-Slam-Finale gegeben hat.

Hauptbeteiligte dieses Dramas waren Naomi Osakas Gegnerin Serena Williams, Williams Trainer Patrick Mouratoglou sowie Stuhlschiedsrichter Carlos Ramos. Ramos hatte Williams zunächst verwarnt, da diese seiner Ansicht nach Anweisungen ihres Trainers Mouratoglou bekommen hatte. Mouratoglou hat das regelwidrige "Coaching" inzwischen eingeräumt. Williams reagierte auf die Verwarnung ungehalten und verlangte eine Entschuldigung. Immer wieder diskutierte sie sichtlich aufgebraucht mit Ramos.

 

Im weiteren Verlauf des Spiels verlor Serena Williams ihr Aufschlagspiel zum 3:2 und zertrümmerte daraufhin frustriert ihren Schläger, was Ramos mit einem Punktabzug quittierte. Williams beschimpfte Ramos beim Seitenwechsel erneut, bezeichnete ihn als "Dieb" und "Lügner". Als Resultat bestrafte Ramos Williams regelkonform zum dritten Mal mit einem Spielabzug.

Da Williams klarer Publikumsfavorit war, war die Stimmung entsprechend aufgeheizt. Erst bei der Siegerehrung bat Williams das Publikum aber darum, nicht mehr weiter zu buhen und sich zu beruhigen. Auch sonst verhielt sich Williams Osaka gegenüber ausgesprochen fair und gratulierte ihr herzlich. Dennoch war die Situation auch für Naomi Osaka sichtlich schwierig. Zumal Osaka Serena Williams schon immer, als ihr Idol bezeichnete.

Auf der folgenden Pressekonferenz konnte sich Williams unterdessen immer noch nicht beruhigen. Ramos habe ihr klar ein Spiel gestohlen und sei daher ein Dieb. Die Bestrafung habe sie als sexistisch empfunden. Williams begründete dies wie folgt: "Er hat noch nie einem Mann ein Spiel weggenommen, weil er "Dieb" gesagt hat." Williams betonte, sie wolle weiter für die Frauenrechte und die Gleichberechtigung kämpfen.

Für die meisten Fachleute ist allerdings klar, dass sich Schiedsrichter Carlos Ramos gewissenhaft an die Regeln gehalten hat. Alle ausgesprochenen Verwarnungen und Strafen des Portugiesen waren demnach in Ordnung. Zwar ist das Coaching-Verbot bei Turnieren der WTA-Tour eher umstritten, dennoch müssen Schiedsrichter das Verbot den Regeln entsprechend durchsetzen. Dies gilt selbstredend auch für die Strafen für das Zerschlagen des Schlägers und für die Beleidigungen.

Williams kämpft mit postpartalen Stimmungsschwankungen und möchte Rekord

Der Weg zurück in die Spitze der Weltrangliste gestaltet sich für Williams schwieriger als gedacht. Viele Jahre war sie es gewohnt, locker und oft ohne einen Satzverlust in Grand-Slam-Endspiele einzuziehen. Das gelingt ihr zwar auch heute immer noch, doch nicht mehr mit der Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit wie früher.

Darüber hinaus gab sie bereits vor den US Open zu, dass sie seit der Geburt ihrer Tochter Alexis Olympia im September 2017 an postpartalen Stimmungsschwankungen leidet. Ob dies letztlich zu dem nun stattgefundenen Drama beigetragen hat, darüber kann man natürlich nur spekulieren. Es war aber offensichtlich, dass sich Williams mehr und mehr in Rage diskutierte und Schwierigkeiten hatte, sich wieder zu beruhigen. Während der verbalen Auseinandersetzung kämpfe sie außerdem häufig mit den Tränen und wirkte insgesamt sehr emotional.

Zu guter Letzt könnte auch noch der enorme Ehrgeiz ein Grund für das schwache Nervenkostüm sein. Williams soll nämlich besessen davon sein, den Rekord von Margaret Court brechen zu wollen. In den Sechziger- und Siebzigerjahren gewann die australische Tennisspielerin 24 Titel. Auf Williams Konto stehen aktuell 23 Siege. Sehr weit ist sie von ihrem Ziel also nicht entfernt. Blickt man jedoch auf ihr Alter, Williams wird in knapp zwei Wochen immerhin schon 37, könnte es trotzdem knapp werden. Laut Gerüchten möchte Williams aber so lange spielen, bis sie mindestens einen Grand-Slam-Titel mehr geholt hat.

Juan Martin del Potro im Finale der Männer

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Für Rafal Nadal endete das Halbfinale gegen Juan Martin del Potro bitter. Erneut machte sein rechtes Knie Probleme. Das Unheil kündigte sich bereits im sehr umkämpften ersten Satz an. Nadal ließ sich am Knie behandeln und spielte für das restliche Spiel mit einem Tape an der Patellasehne. Den ersten Satz verlor er im Tie Break mit 6:7.

Bereits am Anfang des zweiten Satzes musste Nadal sich erneut medizinisch behandeln lassen, kam aber auch daraufhin nicht mehr in das Spiel und del Porto ging mit 4:1 in Führung. Nadal kämpfte im Verlauf nicht nur sichtlich mit den Schmerzen, sondern auch mit seinen Nerven. So wies er nach einer durchaus streitbaren Entscheidung merklich frustriert den Stuhlschiedsrichter zurecht. Rafael Nadal zum Referee: "Du hast da gerade eine Fehlentscheidung getroffen. Aber ist auch egal, ich höre sowieso gleich auf!" Was er dann am Ende des zweiten Satzes auch tat.

Nadal schon seit Jahren mit Kniebeschwerden

Rafal Nadal musste schon am Ende der vergangenen Saison wegen der gleichen Verletzung das AFP-Finale in London absagen. Seit Jahren leidet der Spanier unter Schmerzen in beiden Knien. Ursache sind immer wiederkehrende Entzündungen der Patellasehnen. Bereits vor dem Viertelfinal-Spiel gegen den Österreicher Dominic Thiel sprach Nadal von "körperlichen Problemen". Die hart umkämpfte Partie gegen Thiel dauerte fast fünf Stunden und dürften die Probleme nicht besser gemacht haben. Inzwischen hat Nadal auch die Teilnahme am Davis-Cub-Halbfinale abgesagt.

Am Ende war es aber auch für Juan Martin del Potro, der selbst in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, ein eher bitterer Sieg. Nach dem Match umarmte er Nadal. Später sagte del Potro, dass das nicht die schönste Art sei, ein Halbfinale zu gewinnen. "Rafa ist der größte Kämpfer in unserem Sport und ihn so leiden zu sehen wie heute, tut wirklich weh", so del Potro weiter.

Juan del Potro trifft im Finale der Männer auf Novak Djokovic

Juan del Potro freut sich natürlich dennoch auf das Finale gegen Novak Djokovic. "Es fühlt sich unheimlich gut an, wieder bei meinem Lieblingsturnier im Endspiel zu stehen.", so del Potro. Er selbst habe, wohl auch aufgrund der vielen Verletzungen, schon selbst nicht mehr daran geglaubt, so del Potro weiter. Juan del Potro hatte vor über neun Jahren die US Open gegen Roger Federer gewonnen.

Im Finale gegen Novak Djokovic, der sich nach einer langen Durststrecke aktuell eindrucksvoll zurückmeldet, gilt del Potro allerdings eher als Außenseiter. Djokovic konnte sich im Halbfinale locker gegen den Japaner Kei Nishikori durchsetzen. Der Serbe gewann die Partie fast ohne Probleme mit 6:3, 6:4 und 6:2. Für Djokovic ist es bereits das achte Finale der US Open.

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