Formel 1: Mercedes Weltmeister - Lewis Hamilton gewinnt GP von Russland
Gänzlich unerwartet kam es zwar nicht, aber dennoch war die Freude bei Mercedes groß, als mit dem Ende des gestrigen Großen Preises von Russland in Sotschi die erste Konstrukteurs-Weltmeisterschaft der Firmengeschichte eingefahren war.
Durch den erneuten Doppelsieg von Lewis Hamilton und Nico Rosberg, die beide in den verbleibenden drei Rennen die Fahrer-Weltmeisterschaft aller Voraussicht nach unter sich ausmachen werden, ist Mercedes in der Teamwertung der Formel 1 nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen.
Bei der Formel-1-Premiere in Sotschi, bei dem das Team Marussia aus Zeichen des Respekts vor dem vergangene Woche schwer verunglückten Jules Bianchi mit nur einem Auto startete, zog Rosberg beim Start zwar an seinem Teamkollegen Lewis Hamilton vorbei, musste aber in der anschließenden Kurve hart auf die Bremse steigen und sorgte damit für einen Bremsplatten an seinem Wagen. Durch den fälligen Boxen-Stopp war Hamilton wieder vorne und fuhr letztlich zu einem souveränen Sieg mit am Ende mehr als 13 Sekunden Vorsprung auf Rosberg, der seinerseits das Feld von hinten aufgerollt hatte.
An Hamilton kam Rosberg allerdings nicht mehr vorbei und liegt in der Gesamtwertung mit nun 274 Punkten bereits 17 Zähler hinter seinem Teamkollegen. Aufgrund seines Fahrfehlers nach eigentlich gelungenem Start konnte sich Rosberg denn auch nur bedingt über den Teamerfolg von Mercedes freuen: “Eine Hälfte von mir ist enttäuscht, weil ich es vermasselt habe. Aber mit der anderen Hälfte bin ich echt happy, weil jeder im Team diesen Titel so sehr verdient hat."
Red Bull enttäuscht
Hinter den beiden Mercedes-Piloten belegte Valtteri Bottas im Williams den dritten Platz und ließ die auf den Plätzen vier und fünf folgenden McLaren mit Jenson Button und Kevin Magnussen hinter sich. Fernando Alonso im Ferrari kam als Sechster ins Ziel und damit noch vor den beiden Red-Bull-Fahrern Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel, die mit den Rängen sieben und acht natürlich nicht zufrieden waren.
Noch-Weltmeister Vettel, der auch keine rechnerischen Chancen auf die Titelverteidigung mehr hat, ließ in seinem Statement zumindest leichte Kritik an der Teamleitung durchklingen: "Der Start war sehr gut, dann hatte ich ein bisschen Pech und habe wieder zwei, drei Plätze verloren. Im Endeffekt hat es nicht viel geändert. Wir hätten anders reagieren können, was die Strategie angeht, wollten aber am Ende frische Reifen haben."
Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari als Neunter und Sergio Perez im Force India komplettierten die Punkteränge. Für Nico Hülkenberg als 12. und Adrian Sutil auf Rang 16. gab es derweil nichts Zählbares mehr.