Masters Shanghai: Hurkacz bezwingt wütenden Rublev im packenden Finale
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Hubert Hurkacz hat sich den Titel beim Masters von Shanghai geschnappt. Der Pole rang in einem packenden Finale Andrey Rublev mit 6:3, 3:6 und 7:6 (10:8) nieder und tütete damit seinen zweiten ATP-1000-Titel ein. Hurkacz musste dabei im entscheidenden Tiebreak sogar einen Matchball gegen Rublev abwehren.
Hubert Hurkacz und Andrey Rublev lieferten sich im Endspiel von Shanghai einen packenden und vor allem sehr engen Schlagabtausch. Dass sich zwei bärenstarke Aufschläger gegenüberstanden, war während der ganzen Partie klar ersichtlich. So reichte Hurkacz im ersten Satz ein Tiebreak, um den Durchgang mit 6:3 zu seinen Gunsten zu gewinnen.
Verbalattacke: Andrey Rublev geht auf Fotografen los
Im zweiten Satz war es dann Andrey Rublev, der Hubert Hurkacz einen Service abnehmen konnte und seinerseits mit 6:3 den Satzausgleich schaffte. Im entscheidenden dritten Satz brachte Hurkacz und Rublev ihre Aufschlagspiele durch, sodass die Entscheidung im Tiebreak folgen mussten.
Doch bis es soweit war, platzte Rublev beim Stand von 4:5 bei eigenem Aufschlag der Kragen. Nachdem sich der Russe vom Blitzlicht eines chinesischen Fotografen während eines Ballwechsels stark gestört fühlte, raunte Rublev den Journalisten lautstark an. Der 25-Jährige wurde daraufhin vom Schiedsrichter Renaud Lichtenstein verwarnt.
Hurkacz dreht Rückstand im Tiebreak - Shanghai-Sieg für Oma
Der alles entscheidende Tiebreak zwischen Hurkacz und Rublev gipfelte in einer wahren Nervenschlacht. Andrey Rublev lag bereits aussichtsreich mit 5:3 in Führung und hatte auch bei 6:5 einen eigenen Matchball. Doch mit einem seiner insgesamt 21 Asse wehrte Hurkacz diesen ab und verwandelte nach 2:09 Stunden Spielzeit seinerseits seinen vierten Matchball zum Sieg.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist ein sehr emotionaler Titel für mich. Es ging und hin her“, erklärte Turniersieger Hurkacz bei „Sky“ und ergänzte. „Ich bin super happy, dass ich es am Ende gewonnen habe.“ Den Sieg beim Top-Turnier in China, das aufgrund der Corona-Pandemie die letzten drei Jahren nicht ausgetragen wurde, widmete Hurkacz seiner Großmutter, die am Sonntag Geburtstag hatte.
Hubert Hurkacz darf auf ATP Finals in Turin hoffen
Für Hubert Hurkacz ist es der zweite Erfolg eines der neun 1000er Turnier, die unterhalb der Grand Slams die größte Turnierreihe sind. 2021 hatte der 1,96 Meter große Aufschlaghüne in Miami seinen ersten Masterstitel geholt. Als Belohnung darf sich Hurkacz über ein Preisgeld in Höhe von 1,26 Millionen Dollar freuen. Zudem sind seine Chancen auf eine Teilnahme beim Saisonfinale in Turin (ab 13. November) gestiegen, für das sich die ersten Acht der ATP Weltrangliste qualifizieren. Im Race nach Turin rückt Hurkacz auf Rang elf vor.
Der unterlegene Andrey Rublev hat seinerseits nach seinem Triumph in Monte Carlo im Frühjahr seinen zweiten Masters-Erfolg verpasst. Dafür kann sich der Weltranglisten-Fünfte mit 662.260 Dollar Preisgeld trösten und die Teilnahme beim ATP Finals in Turin ist dem Russe trotz der Niederlage kaum noch zu nehmen.