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DKB Bundesliga: HSV Hamburg erhält keine Lizenz

Das Horrorszenario ist eingetreten: Der HSV Hamburg hat von der HBL aufgrund einer nicht nachweisbaren „wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit“ keine Lizenz für die kommende Saison erhalten. Die finanziell schwer angeschlagenen Norddeutschen haben aber nahezu umgehend Beschwerde gegen die Verweigerung der Spielgenehmigung eingereicht.

Beim HSV Hamburg muss man sich mehr denn je große Sorgen um die sportliche Zukunft machen. Als einziger aller 18 Bundesliga-Klubs wurde dem amtierenden Champions-League-Sieger die Lizenz für die Spielzeit 2014/15 nicht erteilt.

 

„Der HSV ist ein Klub mit unheimlicher Strahlkraft und ein wichtiges Mitglied der Bundesliga. Aber am Ende des Tages sind die Regeln für alle gleich“, erklärte HBL-Geschäftsführer Holger Kaiser gegenüber dem „SID“ und ergänzte: „Der Verein muss nachweisen, dass er den letzten Spieltag der kommenden Saison sportlich und wirtschaftlich erreichen kann.“ Derzeit fehlt jedoch der Liquiditätsnachweis sowohl für das Ende der laufenden Saison als auch für die kommende Spielzeit in der DKB Bundesliga. Der Lizenzentzug hatte sich in den letzten Tagen mehr und mehr angedeutet, dennoch erschüttert es die Handball-Bundesliga. Kampflos wird der HSV Hamburg die Entscheidung aber nicht hinnehmen.

„Wir sind nach wie vor in Gesprächen und geben nicht auf“, sagte HSV-Geschäftsführer Holger Liekefett: „Wir werden Beschwerde einlegen und umgehend innerhalb der von der HBL gesetzten Frist handeln.“ Binnen einer Woche muss der Einspruch der Hamburger schriftlich beim HBL-Präsidium eingehen und dabei eine seriöse Finanzierung aufzeigen.

Absturz in 3. Liga droht

Doch wie geht es mit dem HSV Hamburg weiter, wenn der Einspruch scheitern sollte? Eventuell muss der Klub direkt in die 3. Liga zwangsabsteigen oder man reicht bis zum 30. Juni Insolvenz ein, wodurch dann auch ein Start in der 2. Liga möglich wäre. Spätestens bis zum 15. Juni wird die Entscheidung über die Zukunft des HSV fallen.

„Wir versuchen, uns jetzt voll auf das Sportliche zu konzentrieren, und werden die Saison mit aller Kraft, die noch da ist, zu Ende spielen. Alles andere liegt nicht in unserer Hand“, übte sich HSV-Trainer Martin Schwalb in Durchhalteparolen. Hoffnung allein wird aber nicht reichen und immerhin warten sowohl Trainer als auch Spieler immer noch auf ihre April-Gehälter.

Im aktuellen Etat bis zum 30. Juni fehlen den Hanseaten rund 2,5 Millionen Euro. Bislang ist es dem HSV Hamburg nicht gelungen, die erforderlichen Mittel aufzutreiben. Hierfür bedarf es wohl einer weiteren Finanzspritze von Mäzen und ehemaligen HSV-Präsidenten Andreas Rudolph. Die HBL will aber in jedem Fall Bankgarantien sehen.

 

Bildquelle

By Michael Frey (Michael Frey) (Own work) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

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