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Könnten wir Floyd Mayweather und Conor McGregor bald im MMA-Ring sehen?

Bildquelle: Bryan Horowitz CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Die Gerüchte, dass Floyd Mayweather einen Kampf im MMA, allem voran einen Rückkampf dort gegen Conor McGregor anstrebt, reißen nicht ab. Und sie alle werden fleißig befeuert durch keinen Geringeren als Floyd Mayweather selbst. „Nichts weiter als Flausen!“, meinen die einen. „Zu aufwendig, um nur Schall und Rauch zu sein!“, meinen andere.

Begeben wir uns also in die Gerüchteküche und schmecken selbst einmal ab, ob da eine Brise Wahrheit drinsteckt – oder ob nicht doch eher nur Schmarrn auf der Speisekarte steht.

Was spricht dafür gegen einen Fight zwischen Mayweather und McGregor?

Unlängst nach der wohl am besten jemals vermarkteten Sparring-Session zwischen Conor McGregor und Floyd Mayweather im Boxring, sprachen bereits einige verwegene Spekulanten davon, ob ein Rückkampf im MMA nicht denkbar wäre. Doch wirklich auf Touren kam das Ganze erst, nachdem Floyd Mayweather selbst ein halbwegs kryptisches Video veröffentlichte. Er stand in einem Octagon (dem achteckigen Käfig, in dem MMA-Kämpfe abgehalten werden) und fragte vielsagend in die Kamera: „2018! Floyd Money Mayweather! MMA! What are the odds, what are the odds?“

Bis dahin hätte man es noch einfach als einen kleinen PR-Stunt abtun können. Doch nun weiß man, dass Floyd Mayweather wohl in Kontakt mit Tyron Woodley steht, dem amtierenden UFC Weltergewicht Champion. Der soll wohl helfen, Floyd für einen MMA-Kampf vorzubereiten. Etwas, was auch Woodley selbst bestätigt hat. Auch Dritte haben Woodley bereits zusammen mit Floyd Mayweather gesichtet. Überdies hat Floyd Mayweather laut eigener Aussage vor, eine MMA-Lizenz zu beantragen. Noch im März räumte er sich eine Trainingszeit von sechs bis acht Monaten ein. Auch mehrere Leute in Floyd Mayweathers Umfeld (unter anderem sein Vater) versicherten, dass er es wohl ernst meint.

Was spricht gegen das Duell Mayweather vs. McGregor?

Momentan ist es jedoch wieder recht still um diese Ambitionen geworden. Floyd Mayweather soll Presseberichten zufolge momentan sehr viel auf Reisen sein und einige der vielen Pfründe genießen, die ihm seine hoch bezahlte Karriere beschert hat. Manch einer möchte meinen, dass jemand, der soviel erreicht hat wie Floyd Mayweather und Millionen von Dollars bis unters Dach gestapelt hat, im gesetzten Alter von 41 kein ernsthaftes Interesse daran haben kann, sich in einem ihm völlig fremden Kampfsport zu versuchen. Ja, auch schlagen ist zwar ein Teil von MMA, aber eben nur ein Teil.

Überdies einer, der im MMA einem ganz anderen taktischen Kontext unterliegt als im Boxen. Die Anforderungen in puncto Balance, Beinarbeit, Stellung, denkbare Trefferzonen, der Clinch etc. sind allesamt komplett anders gelagert. Und dann kommen da noch Kicks, Ellbogen- und Kniestöße, Bodenkampf und Ringen hinzu. Allein schon auf Grundlage dessen kann kaum jemand ernsthaft anzweifeln, dass Floyd Mayweather einfach nur flunkert. Möchte man zumindest meinen.

Fight der beiden Superstars könnte stattfinden - Nevada State Athletic Commision stimmt zu

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Aber ist es so viel unwahrscheinlicher, als einen Conor McGregor im Boxen zu sehen? Denn nichts Geringeres ist ja bekanntermaßen passiert! Die Nevada State Athletic Comission hat de facto einen Kampf zwischen dem möglicherweise besten Boxer diesseits des Jahres 2000 und einem absoluten Novizen abgesegnet. Einem Novizen, der nicht einmal einen einzigen Amateurkampf als Boxer vorzuweisen hatte. Wir sehen: Wenn die Kohle stimmt (und das tat sie durchaus), dann wird jeder Kampf gemacht. Vor allem in Vegas!

Die Tatsache, dass Floyd Mayweather schon so viel Geld hat, sollte über eines nicht hinwegtäuschen: Er ist verdammt gut darin, es mit vollen Händen auszugeben! So ziert eine angeblich 18 Millionen Dollar teure Uhr (diamantenbesetzt) neuerdings sein Handgelenk. Erst Ende letzten Juni erworben. Und noch vor dem Kampf gegen McGregor musste er der amerikanischen Bundessteuerbehörde IRS bis zu 26 Millionen Dollar nachzahlen. Man sieht, der Herr kann solange mit Geld umgehen, sofern er absurde Mengen davon hat. Darunter könnte es jedoch kritisch werden.

Großer Zahltag für McGregor und Mayweather?

Geld ist also absolut ein Argument für Floyd Mayweather. Insofern ist ein Kampf zwischen ihm und McGregor alles Andere als abwegig. Nur anno 2018, so wie Floyd Mayweather es angeteast hat, wird daraus eher nichts mehr, da McGregor im Oktober gegen Nurmagomedov kämpft. Ein Kampf, in dem viele McGregor übrigens stilistisch im Nachteil sehen.

Als größte Hürde für einen Mayweather-MMA-Fight könnte sich durchaus die UFC selbst erweisen - nicht, dass sie sich nicht alle fünf Finger nach ihm lecken würde. Weiß Gott, die UFC kann momentan jeden Publikumsmagneten brauchen. Aber gemessen an den Gehaltsvorstellungen, die Floyd “Money“ Mayweather mitbringen dürfte und dem, was die UFC üblicherweise für ihre Kämpfer zahlt, wird da ein naheliegender Konfliktherd vorliegen. Schließlich kommt es nicht von ungefähr, dass McGregor (trotz seines immensen Bekanntheitsgrades) auf den Boxsport angewiesen war, um seinen mit Abstand größten Zahltag zu erhalten. Ein Interessenkonflikt, den Floyd Mayweather selbst sogar angedeutet hat, als er von den “richtigen Zahlen“ sprach, die die UFC noch nicht rausrücken würde. Was nichts Geringeres bedeutet, als dass es entsprechende Gespräche bereits gegeben hat.

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