Favoritensiege zum HBL-Start! Erfolge für THW Kiel, Flensburg, Magdeburg & Berlin
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Zum Start der neuen Handball Bundesliga-Saison gaben sich die Favoriten durchweg keine Blöße. Nachdem die beiden heißesten Titelkandidaten THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt am Mittwoch vorgelegt hatten, konnten am Donnerstag auch die Herausforderer SC Magdeburg, Rhein-Neckar Löwen und Füchse Berlin Erfolge verbuchen. Sport-90 mit dem Roundup zum 1. Spieltag in der HBL.
Der SC Magdeburg empfing zum Saisonstart den TVB Stuttgart und konnte sich erwartungsgemäß durchsetzen. Am Ende behielt der Vorjahresdritte mit 33:29 die Oberhand. Doch vor allem in der ersten Halbzeit, die von einigen Führungswechsel geprägt war, hatte der SCM mit den Schwaben seine liebe Mühe. Mit einer knappen 16:15-Führung für die Hausherren ging es in die Pause.
SC Magdeburg dreht nach Pause auf
Im zweiten Durchgang drehte der Europa-League-Sieger dann aber auf und die Stuttgarter, die in den nächsten zwei Monaten ohne ihren verletzten Torjäger Viggo Kristjansson auskommen müssen, hatten nur noch wenig entgegenzusetzen. Nach 38. Minuten zogen die Grün-Roten auf fünf Tore davon (22:17) - die Vorentscheidung.
Der TBV Stuttgart steckte zwar nicht auf, konnte die Pleite aber nicht verhindern. Für die siegreichen Magdeburger war der isländische Nationalspieler Ingi Magnusson mit neun Toren der treffsicherste Akteur.
Milosavljev & Lindberg führen Füchse Berlin zum Auftaktsieg
Nach ähnlichem Muster verlief die Partie zwischen Füchse Berlin gegen die HSG Wetzlar, die die Hausherren mit 29:24 zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Doch in der heimischen Max-Schmeling-Halle fanden die Hauptstädter zunächst nur schleppend in die Partie. Es dauerte bis zur 11. Minute, ehe die Füchse erstmals in Front gingen (6:5). Aber Wetzlar stellte Berlin mit einer aggressiven Verteidigung immer wieder vor Probleme und konnte zur Pause sogar eine knappe 14:13-Führung verbuchen.
Die Füchse Berlin kamen aber schwungvoll aus der Kabine. Die Offensive agierte konsequenter und zielstrebiger, während die Abwehr sich deutlich stabiler präsentierte. So konnten sich die Berliner kontinuierlich absetzen und waren neun Minuten vor Schluss auf sechs Tore davongezogen (27:21). Am Ende konnten sich die Gastgeber insbesondere bei zwei Akteuren bedanken, dass es zum HBL-Start nicht eine Überraschung gab. Zum einen überragte Torwart Dejan Milosavljev, der insgesamt 14 Würfe auf seinen Kasten abwehrte. Zum anderen wusste Hans Lindberg zu gefallen. Der Rechtsaußen steuerte zehn Tore für die Berliner bei.
Rhein-Neckar Löwen vermasseln Prokop-Debüt in Hannover
Die Rhein-Neckar Löwen ließen zur Ouvertüre der neuen Saison in der Handball Bundesliga nichts anbrennen. Bei der TSV Hannover-Burgdorf triumphierte die Mannheimer nach souveräner Vorstellung mit 28:24 (16:11). Damit vermasselten die favorisierten Löwen auch das Trainerdebüt von Christian Prokop. Der ehemalige Bundestrainer war seit seiner Entlassung nach der Handball-EM 2020 im Februar ohne Job.
Die Niedersachsen konnten das Geschehen zwar zunächst einigermaßen ausgeglichen gestalten. Doch zum Ende der ersten Halbzeit verloren die Hannoveraner etwas den Faden und gerieten deutlich in Rückstand. Zwar keimte nach dem Wechsel noch einmal kurzfristig Spannung auf, als die Hausherren auf 17:19 (38.) verkürzten. Doch die Rhein-Neckar Löwen waren die konstantere Mannschaft und ließen sich die Butter nicht vom Brot nehmen.
Bergischer HC gewinnt zum Saisonstart - Rudeck als Sieggarant
In der vierten Partie am Donnerstagabend standen sich TuS N-Lübbecke und der Bergische HC gegenüber. Nach unterhaltsamen 60 Minuten setzte sich der BHC beim Aufsteiger mit 24:20 (12:12) durch. Das Spiel war lange Zeit völlig offen, erst in der Schlussphase konnten sich die Gäste mit 20:17 etwas absetzen und sollten den Vorsprung bis fünf Minuten vor Schluss auf 22:18 ausbauen. Unterm Strich entschied das Torhüter-Duell den Vergleich, da Christopher Rudeck im BHC-Kasten fast 40 Prozent der Würfe auf sein Tor parierte.
Bereits am Mittwoch konnte Meister THW Kiel mit einem 33:24-Kantersieg gegen die den HBW Balingen-Weilstetten gleich eine erste leichte Duftmarke setzen. Doch das Ergebnis täuscht, denn der Rekordmeister kam etwas träge aus dem Startblock und musste sogar nach 39 Minuten noch einem knappen 16:17-Rückstand hinterherrennen.
THW Kiel dreht spät auf - Flensburg siegt souverän in Minden
Doch dann liefen Superstar Sander Sagosen und Niclas Ekberg, die beide mit je sechs Toren die Topscorer waren, auf THW-Seite ordentlich heiß. Auch der Defensivverbund stand deutlich sicherer und blieb sechs Minuten ohne Gegentreffer. So konnte der Rekordmeister aus dem hohen Norden in nur fünf Minuten von 21:20 auf 28:20 stellen. Der Rest war Formsache.
Weniger Mühe als der THW Kiel hatte die SG Flensburg-Handewitt, die ihr Auswärtsspiel bei der GWD Minden überdeutlich mit 31:18 gewann. Der favorisierte Vizemeister, der mit einigen Verletzungssorgen angereist kam, hatte lediglich in den Anfangsminuten etwas Mühe. Zur Pause lag Flensburg aber dennoch komfortabel mit 14:9 in Führung. Der Vorsprung wurde im zweiten Durchgang mühelos verwaltet. Für die Flensburger waren Neuzugang Hans Aaron Mensing und Lasse Svan mit je sieben Toren die besten Werfer. Außerdem avancierte Neu-Torwart Kevin Möller, der fast die Hälfte aller Bälle parierte, zum Matchwinner.
HSV Hamburg verliert knapp bei Bundesliga-Comeback
Der HSV Hamburg meldete sich derweil mit einer Heimpleite in der Handball Bundesliga zurück. Die Hanseaten zeigten gegen Frisch Auf Göppingen zwar eine starke Vorstellung, mussten sich letztlich spät und knapp mit 27:28 (16:15) geschlagen geben. Der Aufsteiger um Ex-Nationalkeeper Johanes Bitter schnupperte lange am Auftaktsieg, ließ aber in den entscheidenden Momenten die Abgebrühtheit vermissen. Zudem erwischte Göppingens Schlussmann Daniel Rebmann einen Sahnetag, während Marcel Schiller (11 Tore) die Gäste fast im Alleingang zum Auswärtssieg warf.
Äußerst torarm verlief das Kräftemessen zwischen der HC Erlangen gegen den SC DHfK Leipzig. Mit 19:15 (8:8) siegten die Gastgeber. Keinen Sieger gab es hingegen im Aufeinandertreffen zwischen dem TBV Lemgo Lippe und der MT Melsungen, dass mit 26:26 endete.