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Junior Dos Santos mit Sieg über Derrick Lewis bei UFC Fight Night

Bildquelle: Vicruz22 CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Anlässlich UFC Fight Night: Lewis vs. Dos Santos verschlug es die UFC erstmalig nach Kansas. Und zwar in die INTRUST Bank Arena in Wichita. Der Headliner war ein reizvolles Aufeinandertreffen im UFC Schwergewicht. Derrick Lewis mit seinen schweren Händen gegen den ehemaligen UFC-Champion Junior Dos Santos, der selber in erster Linie für seine Arbeit auf den Beinen bekannt und gefürchtet ist.

Dem Voraus gingen sieben Vorkämpfe. Die Main Card umfasste sechs Kämpfe. 13 Fights in Summe, die durch nahezu alle UFC Gewichtsklassen der Herren führten. Die Tafel war also reichlich gedeckt, um auch den größten MMA-Hunger zu stillen.

Schnell und Morono mit deutlichen Finishes in der Vorkämpfen

Los ging es im Leichtgewicht mit Dan Moret (13-4) gegen Alex White (12-5). Ein recht zäher Kampf, in dem Moret immer wieder über weite Strecken Druck gegen den Zaun ausübte. Mitunter, weil White diese Position aber auch etwas zu bereitwillig hinnahm. Allerdings kam dabei wenig Zählbares herum. Doch wann immer der Kampf auf den Beinen stattfand, war White der aktivere Kämpfer und landete überdies die klareren Treffer. Dies beurteilten die Kampfrichter dann auch als wertvoller und gestanden White zwei von drei Runden zu. Weiter ging es im Weltergewicht mit Alex Morono (15-5) gegen Zak Ottow (17-6).

Ein zunächst ausgeglichener Kampf auf den Beinen, der aber dennoch nicht aus der ersten Runde kommen sollte. Beide etablierten früh ihren Jab, wobei Morono jedoch mehr Druck machte. Nachdem Ottow einen Spinning Heel Kick gegen den Körper einstecken musste, suchte er sein Heil im Takedown. Morono bekam ihn dabei jedoch vom Rücken aus in einer Guillotine zu fassen, kaum dass beide den Boden berührten. Ottow wand sich zwar noch heraus, musste aber den Rücken aufgeben, von wo aus Morono jedoch sogleich mit schweren Händen und Ellbogen zu Werke ging. Ottow kassierte heftig und gab verbal auf! Er war auf verlorenem Posten.

Weiter ging es im Bantamgewicht, wo Louis Smolka (12-4) traf auf Matt Schnell (15-5). Auch hier wurde in der Ersten alles klar gemacht. Matt Schnell mit einem starken Sieg gegen Louis Smolka, dem er erst auf den Beinen zusetzte, indem er ihn immer wieder mit harten Rechten traf. Doch schnell brachte den Kampf zu Boden, wo er den für seine Submission Defense bekannten Smolka zunächst mit einem Guillotine Choke zu erwischen versuchte. Letztlich war es jedoch ein Triangle Choke, den Schnell im zweiten Ansatz dingfest machen konnte. Smolka musste abklopfen!

Darauf folgte ein Kampf im UFC Schwergewicht. Maurice Greene (6-3) traf auf Jeff Hughes (10-1). Beide waren einander in einer kleineren Promotion schon einmal über den Weg gelaufen, wobei sich Hughes über fünf Runden durchsetzen konnte. Nun trafen sie in der UFC abermals aufeinander. Der Reichweitenvorteil lag bei Greene. Diesen nutzte er sogleich, um offensiv mit seinen langen Händen Druck zu machen. Seine Kicks waren jedoch langsam und nicht annähernd so effektiv. Hughes in Runde eins mit Problemen, die Distanz seines aggressiven Widersachers zu überwinden. Doch zum Ende der Ersten kam Greene etwas überheblich mit den Händen weit unten nach vorne, sodass Hughes wieder etwas in den Kampf fand. In Runde zwei öffnete sich der Kampf. Hughes fand sein Timing und holte auf, doch gelegentliche schwere Treffer von Greene machten die Runde eng. In der Dritten besann sich Greene wieder mehr auf seinen Jab, war allerdings immer dann spürbar unter Druck, wenn Hughes die Distanz schloss und Greene in den Rückwärtsgang zwang. Leider tat Hughes aber genau das nicht oft genug, um die Punktrichter zu überzeugen. Greene gewann knapp eine Split-Decision.

Geglücktes Debüt für Grant Dawson

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Der nächste Vorkampf spielte sich im Federgewicht ab. UFC-Debütant Grant Dawson (12-1) wollte sogleich einen Sprung in der UFC Rangliste hinlegen. Dazu musste er jedoch Julian Erosa (22-7) überwinden. Erosa als gefährlicher Finisher bekannt, der 19 seiner 22 Kämpfe vorzeitig beenden konnte. Allerdings hatte auch Dawson all seine 12 Siege vorzeitig realisiert! Dawson konnte die erste Runde mit ungestümen ringerischen Attacken für sich verbuchen. Allerdings verteidigte Erosa sich gut am Boden und konnte gefährlichen Positionen sehr konsequent entgehen. Er fand auch wieder mehrfach auf die Beine. Es dauerte jedoch meist nicht lange, bis Dawson ihn wieder runtergenommen hatte. Allerdings musste Dawson sehr viel arbeiten, um diesen Stil aufrechtzuerhalten. Und in Runde zwei musste er dafür zahlen, denn Erosa wurde auf den Beinen erfolgreicher und kam auch schneller wieder hoch, wenn er auf dem Boden landete. Dawson zwar immer noch hinterher wie ein Duracell Hase. Doch schien es, dass er sich überpacte. Erosa mit den klareren und auch mit mehr Treffern auf den Beinen. Doch in Runde drei besann sich Dawson und vermied es, sich mit Erosa auf den Beinen anzulegen. Er suchte und fand wieder den Weg auf die Matte, wo er eine enge Top Control etablierte und sich stets nah an Erosa hielt, sodass er ihn nicht mit den Beinen wegdrücken konnte, wie er es zuvor getan hatte. Dawson drohte auch mehrfach mit Aufgabegriffen und sicherte sich somit den Punktsieg.

Weiter ging es im Bantamgewicht der Frauen. Marion Reneau (9-4-1) gegen Russlands Yana Kunitskaya (11-4). Kunitskaya mit einem Hintergrund im Thaiboxen. Die Russin konnte die erste Runde für sich verbuchen, da sie mehr Treffer landete und viel Zeit in Top Control verbrachte. Doch am Ende der Runde war es Reneau, die einen Kick abfangen und sich ihrerseits Top Control sichern konnte. In Runde zwei fand Reneau phasenweise Erfolg mit ihren Händen, die Kunitskaya ganz klar nicht schmeckten. Doch konnte Kunitskaya auch Runde zwei für sich erobern, da sie Reneau meist auf Distanz halten und mit Kicks und langen Jabs mehr Treffer verbuchen konnte. Erst in Runde drei gelang es Reneau effektiv, den Reichweitenvorteil ihrer Gegnerin zu überbrücken und ihre Hände wirklich zählbar unterzubringen. Dabei war Kunitskaya nach einer Weile deutlich im Gesicht gezeichnet. Die Nase war definitiv gebrochen. Doch aufgrund der zuvor gewonnen Runden ging der Sieg an Kunitskaya, die in Runde drei zwar ordentlich kassieren musste, aber immer noch wacker dagegenhielt und ihrerseits punktete.

Der letzte Vorkampf wurde im Weltergewicht ausgefochten: Rocco Martin (15-4) traf auf Brasiliens Sergio Moraes (14-4-1). Moraes fackelte nicht lange damit, den Kampf auf die Matte zu nehmen, um seinen BJJ-Hintergrund geltend zu machen. Er drohte kurz mit einer Guillotine, ohne sie jedoch voll anbringen zu können. Dennoch hielt er sie fest, um die Körperhaltung von Martin kontrollieren zu können. Dergestalt verharrten die beiden eine ganze Weile, bis der Ringrichter einschritt und den Kampf, auf den Bein fortsetzen ließ, weil sich am Boden nichts tat. Dort wirkte Martin etwas sattelfester. Runde zwei sah Moraes mehr nach vorne gehen. Doch war seine Striking krude, wenn auch wild. Martin immer wieder mit Leg Kicks erfolgreich. Der Brasilianer zulange damit begnügt, sich auf einen Faustkampf einzulassen, der ihm nicht lag. Dasselbe auch in Runde drei. Erst 40 Sekunden vor Schluss suchte und fand Moraes den Takedown, hatte aber nicht mehr genügend Zeit auf der Uhr, um viel damit anzufangen. Unsinnig! Hätte er früher und vermehrt den Bodenkampf forciert, wären seine Vorteile weit größer gewesen. So verlor Moraes klar nach Punkten.

Fehlurteil verhagelt Rothwell Rückkehr

Die Main Card startete im UFC Mittelgewicht. UFC-Veteran Tim Boetsch (21-12) traf auf Omari Akhmedov (17-4-1). Boetsch stellte wieder einmal seine erstklassige Takedown Defense unter Beweis. Trotz mehrfacher Versuche des russischen Sambo Champions, Boetsch auf die Matte zu bringen, wollte das nicht gelingen. Allerdings erwies er sich abermals als langsamer Starter, der die erste Runde gerne mal abgibt. Akhmedov war offensiv einfach aktiver. Auch in Runde zwei war Akhmedov aktiver. Zumal Tim Boetsch nach einer Rechten mit einer gebrochenen Nase zu kämpfen hatte. Boetsch bis hierhin einfach zu passiv. Akhmedov konnte selbst mit mäßigem Output die Runden für sich gestalten. Zumal auch sämtliche ringerische Offensive, wenn auch nicht sonderlich erfolgreich, von Akhmedov ausging. In der Dritten ging Boetsch etwas konsequenter nach vorne, konnte seinen Mann aber nicht so recht stellen. Zumal er nun auch noch Cuts um die Augen zusätzlich seiner gebrochenen Nase hatte, was seiner Sicht wahrscheinlich nicht geholfen hat. Boetsch machte genug, um die Runde eng zu machen. Doch am Sieg von Akhmedov konnte kein Zweifel bestehen. So sahen es auch die Ringrichter.

Weiter ging es im Leichtgewicht mit Beneil Dariush (15-4-1) gegen Drew Dober (20-8). Dariush zwar mit dem besseren Anfang, als er Clinch Kontrolle gegen den Zaun erlangen konnte. Doch auf den Beinen war er zu einfach zu treffen, da er seinen Kopf zu wenig bewegte. Auch wenn er selber schlug. Und gegen einen kräftigen Burschen wie Dober war das eine ungünstige Angewohnheit. Ein paar Mal war er nah dran, ausgeknockt zu werden. In Runde zwei besann sich Dariush dann und kehrte zu dem zurück, was seine eigentliche Stärke ist. Er brachte den Kampf auf der Matte und zeigte dort großartige Transitionen und Konter! Letztlich gelang es ihm, Dober in einer Reverse Triangle Armbar zu fangen. Dober musste in der Zweiten abklopfen! Dariush weiter auf dem Weg zurück in die Top 10.

Anschließend trafen Bulgariens Blagoy Ivanov (16-2) und Ben Rothwell (36-10) im UFC Schwergewicht aufeinander. Für Rothwell war es der erste UFC-Kampf seit drei Jahren. Rothwell nutzte seinen Reichweitenvorteil, um Ivanov im Käfig zu stalken. Dieser hatte zunächst Probleme, mit der Reichweite von Rothwell zurechtzukommen. Insbesondere weil Rothwell immer die Fühler ausgestreckt hatte, was Überhand-Konter erschwerte. Beide Männer trafen einander und respektierten offensichtlich die Power des jeweils Anderen. In Runde zwei nahm das Tempo zu. Beide trafen einander mehrfach klar und waren am Ende der Runde im Gesicht gezeichnet. Doch der Vorteil wohl bei Rothwell, da er kontinuierlich vorwärtsging. In Runde drei landete Rothwell dann auch die Mehrzahl der Treffer, auch wenn Ivanov durchaus selber klare Treffer landen konnte. Ein unterhaltsamer Kampf, der die Distanz ging und der leider davon getrübt wurde, dass die Kampfrichter unverständlicherweise Ivanov vorne sahen. Ein klares Fehlurteil! Rothwell war der kontinuierliche Aggressor, was in den knappen Runden eins und zwei den Ausschlag hätte geben sollen. Runde drei war klar bei Rothwell gewesen. Ivanov hatte sich zwar nicht schlecht geschlagen. Aber es war schwer, hier ein Punkturteil für ihn zu rechtfertigen. Ein herber Rückschlag für Rothwell!

Rasche Finishs im Weltergewicht für Price und Elizeu dos Santos

Danach ging es wieder zurück ins Weltergewicht. Tim Means (28-10-1) gegen Niko Price (12-2). Dies hier wohl der Kampf des Abends. Zumindest wenn man einfach nur stumpfe Action als Maßstab nimmt. Denn beide Kämpfer standen kontinuierlich in Schlagreichweite und schmissen Bomben! Dabei wurde Means zuerst angeklingelt, landete aber selbst im benebelten Zustand einen Slam, um am Boden Zeit zu gewinnen und seine Birne zu klären. Dabei konnte er auch mit Ground and Pound Punkten. Zurück auf den Beinen schenkten sich beide ein, als ob es nichts Schöneres gäbe. Doch gerade als Price zum Ende der Ersten einzubrechen schien und sich klar beeinträchtigt zeigte, landete er einen Punch, der Means KO zu Boden schickte. Ein absoluter Hockey-Fight von einem Faustkampf!

Auch der nächste Kampf blieb dem Weltergewicht treu, als Elizeu dos Santos (20-5) und Curtis Millender (17-3) es miteinander zu tun bekamen. Beides formstarke Weltergewichte auf ihrem Zenit. Der Gewinner mit allen Aussichten darauf, in der UFC Rangliste klar aufzusteigen. Und genau das dürfte Elizeu dos Santos ganz klar gelungen sein. Denn nach nur einer kurzen Phase auf den Beinen brachte der Brasilianer den Kampf auf den Boden, wo er sich klar überlegen zeigte. Er sicherte sich unterschiedliche dominante Positionen vom Rücken bis zum Full Mount. Millender zwar bestrebt, wieder nach oben zu kommen. Doch dos Santos ließ ihn nicht vom Haken. Schließlich erwischte er ihn in einem Rear Naked Choke. Millender musste abklopfen. Eine dominante Vorstellung von Elizeu des Santos, dem nun ein Platz in den Top 10 im Weltergewicht sicher sein dürfte.

Dos Santos bricht Lewis mit Körpertreffern

Es folgte der Hauptkampf zwischen Derrick Lewis (21-6) und Junior Dos Santos (20-5). Eine Angelegenheit im UFC Schwergewicht, bei der man eigentlich schon sicher angelegtes Geld darauf wetten konnte, dass sie nicht über die vollen fünf Runden gehen würde. Denn beide sind unter den gefürchtetsten Punchern im Schwergewicht. Lewis dabei so schwer, dass er eines der wenigen Heavyweights ist, das Gewicht cutten muss, um die Obergrenze von 265 Pfund zu erreichen. Sein Gastank daher in der Vergangenheit immer wieder eine Schwäche. Doch seine Power, mit der Lewis selbst am Rande der Erschöpfung Gegner mit nur einem Schlag ausknocken kann, ist schon jetzt legendär! Möglicherweise einer der härtesten Puncher, den das MMA je gesehen hat! Doch Dos Santos auf den Beinen technisch immens stark und durchaus selber mit Power.

Bereits früh im Kampf überraschte Lewis mit gelegentlichen High Kicks, die man so einem großen Burschen kaum zugetraut hätte. Doch Dos Santos vor allem immer wieder mit Leg Kicks erfolgreich. Beide konnten einander schon in Runde eins zum Straucheln bringen. Dabei erinnerte vor allem Derrick Lewis daran, dass er auch angeschlagen gefährlich blieb. Denn er legte alles in seine Konter-Hände, sobald er selbst mal angeklingelt war. Insbesondere zum Ende der Runde hin, als er einen Spinning Heel Kick zum Körper abbekam, der voll traf, schmiss Lewis selbst im vor Schmerz gekrümmten Zustand mit echter Power. Dos Santos, der inmitten der Runde jedoch schon einmal fast einem Lewis Konter aus der Hölle zum Opfer gefallen wäre, blieb auf dem Posten. Doch schien Lewis angeschlagen. Dieser Kick zum Körper war nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Bis auf einen wütenden Ansturm, der Dos Santos zum Rückzug zwang, wollte ihm in Runde zwei nichts mehr gelingen. Dos Santos traf ihn schwer und erreichte schließlich das TKO. Vier Siege in Folge für Dos Santos! Er war 2011 schon einmal Champion im UFC Schwergewicht gewesen. Und nun könnte es ein, dass er im Herbst seiner Karriere schon bald wieder um diesen Titel kämpfen könnte!

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