Europa League: Atletico Madrid bezwingt Arsenal - Auch Olympique Marseille im Finale
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Atletico Madrid steht im Finale der Europa League. Die Spanier haben das Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Arsenal mit 1:0 für sich entschieden und damit den Traum eines internationalen Titelgewinns von Arsene Wenger zum Platzen gebracht. Gegner der Rojiblancos im Finale am 16. Mai in Lyon ist Olympique Marseille. Die Franzosen mussten allerdings bei RB Salzburg lange Zittern und konnte erst in der Verlängerung das Weiterkommen eintüten.
Atletico Madrid greift nach 2010 und 2012 zum dritten Mal nach dem Titel in der Europa League. Diego Costa erzielte gegen Arsenal in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit das Tor des Tages zum 1:0-Erfolg. Das Hinspiel in der Vorwoche endete 1:1.
Die Gäste um Trainer Arsene Wenger, der nach der Saison nach 22 Jahren im Amt ausscheiden wird, setzten angesichts der Ausgangslage von Beginn an auf volle Offensive, doch den Gunners fehlte die Durchschlagskraft. Gegen das berühmt berüchtigte Abwehrbollwerk Atleticos fanden weder Mesut Özil, noch Alexandre Lacazette oder Danny Welbeck ein geeignetes Mittel, um sich entscheidend in Szene zu setzen. Die Nord-Londoner konnten sich im gesamten Spielverlauf nicht eine hochkarätige Chance erspielen und waren insgesamt zu harmlos. Ein Pierre-Emerick Aubameyang, der für die Gäste keine Spielberichtigung für die Europa League hatte, wurde schmerzlich vermisst.
Zudem ereilte Abwehrchef Laurent Koscielny auf Seiten des FC Arsenal bereits nach wenigen Minuten das vorzeitige Aus. Der Franzose hatte sich ohne Fremdeinwirkung vertreten und zog sich wohl einen Achillessehnenriss zu.
Diego Costa besiegelt Aus des harmlosen FC Arsenal
Atletico Madrid, bei denen Trainer Diego Simeone aufgrund einer Innenraumsperre auf der Tribüne Platz nehmen musste, agierte hingegen aus einer etwas abwartenden und defensiven Grundausrichtung. Dennoch blieb der zehnmalige spanische Meister bei Kontern gefährlich, wobei allen voran Star-Stürmer Antoine Griezmann und Diego Costa als permanente Gefahrenherde in Erscheinung traten. Doch auch Atletico kam im eigenen Stadion im ersten Durchgang kaum gefährlich vors Tor. Als alles auf eine torlose erste Halbzeit hindeutete, fand Griezmann allerdings Diego Costa, der unter Bedrängnis den nicht unverdienten Führungstreffer markierte (45.+2).
In den zweiten 45 Minuten musste Arsenal mehr Risiko gehen und entblößte seine Deckung. Doch zu mehr als eine kurzweilige Druckphase der Gunners sollte es nicht reichen. Die beste Möglichkeit hatte noch der eingewechselte Henrikh Mkhitaryan (72.), der seinen Volleyschuss knapp neben das Gehäuse setzte. Somit blieb es letztlich beim knappen, aber verdienten Sieg für Atletico Madrid.
Olympique Marseille zittert sich in Salzburg ins Finale
Im zweiten Halbfinale der Europa League konnte sich Olympique Marseille bei RB Salzburg eine 1:2-Niederlage nach Verlängerung erlauben, um sich das Finalticket zu schnappen. Im Hinspiel behielten die Franzosen noch mit 2:0 die Oberhand.
Nach ereignislosen und höhepunktarmen ersten 45 Minuten bekamen die Zuschauer in der Red-Bull-Arena einen packenden zweiten Durchgang geboten. RB Salzburg blies erfolgreich zu Aufholjagd und kam nach einem sehenswerten Solo von Haidara, der gleich mehrere OM-Spieler ausstiegen ließ, zum 1:0 (53.). Kurz darauf hätten Ramalho (58.) und Dabbur (61.) nachlegen können, doch in der 65. Minute lenkte Marseille-Verteidiger Sarr einen Schuss von Schlager ins eigene Netz. Somit hatte der österreichische Underdog die Hinspielpleite egalisiert und drängte voller Euphorie auf den dritten Treffer.
Schiri-Fehlentscheidung rettet OM
Olympique Marseille wackelte gewaltig und war phasenweise überfordert, konnte aber den Sturmlauf der Roten Bullen schadlos überstehen. In der Schlussphase schafften es die Hafenstädter, das Geschehen wieder zu beruhigen und verbuchte selbst noch die ein oder andere Chance.
Es blieb aber beim 2:0, sodass die Entscheidung in der Verlängerung fallen musste. In den ersten 15-Zusatzminuten lieferten sich Salzburg und Marseille einen packenden Schlagabtausch mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der zweiten Hälfte der Verlängerung war dann allerdings beiden Teams der Kräfteverschleiss anzumerken, sodass einzig noch von Standardsituationen Gefahr ausging. So resultierte auch aus einer Ecke für OM das Tor: Payet fand mit seiner Hereingabe Rolando, dessen Direktabnahme im Salzburg-Kasten einschlug (116.). Besonders bitter: Die Ecke für Olympique hätte es nicht geben dürfen, da ein Marseille-Spieler zuvor einen Schuss von Anguissa ins Toraus abfälschte.
Der Widerstand von RB Salzburg war gebrochen, da die Hausherren noch zwei Tore gebraucht hätten, um das Endspiel zu erreichen. In den letzten Minuten kam die Auswahl des deutschen Trainers Marco Rose nicht mehr in Tornähe, stattdessen wurde Haidara kurz vor dem Abpfiff noch mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.