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Basketball: ALBA-Sieg gegen Galatasaray geht nach Krawallen unter

Es waren Szenen, die man häufiger bei Spielen von Galatasaray Istanbul zu Gesicht bekommt. Prügelnde „Fans“ und Ausschreitungen ist man leider beim türkischen Spitzenklub gewohnt. Der Basketballklub aus der Türkei wurde bereits zu drei Geisterspielen verdonnert, nachdem im November 2014 vor der Partie gegen Roter Stern Belgrad ein Gästefan niedergestochen wurde.

Das Opfer erlag später seinen schwerwiegenden Verletzungen und starb später im Krankenhaus. Daraufhin erfolgte die Strafe gegen den türkischen Spitzenklub. Bereits im Hinspiel musste die Partie Galatasaray Istanbul – ALBA Berlin vor leeren Rängen ausgetragen werden.

 

Am gestrigen Abend sollte das Rückspiel in der o2 World Berlin angepfiffen werden, aber dazu kam es zunächst nicht. Um circa 20:50 Uhr fingen die Streitigkeiten im Gästeblock los, als ein türkischer Fan angeblich ein Plakat mit einer politischen Meinung hochhielt. Unterhalb der türkischen Gäste kam es zu Streitigkeiten und das Unheil nahm seinen Lauf.

Aufgestachelte Fans zogen auf die Haupttribüne, wo es zu weiteren Prügelszenen kam. Die Fans stürmten weiter in Richtung des ALBA-Fanblocks, wo es dann auch noch zu Auseinandersetzungen mit den Berliner Fans kam. Das Sicherheitspersonal der Firma Anschütz war völlig überfordert und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Polizei die Lage unter Kontrolle bringen konnte.

Zahlreiche Stühle flogen in die Menge, ebenso Stangen und es wurde noch ein Böller gezündet. Verschiedene Stimmen sprechen sogar von einem Schuss, der von einer Schreckschusspistole abgefeuert worden war. Bei diesen Vorkommnissen muss auch ganz klar die Sicherheitsfrage in der o2 World Berlin hinterfragen.

Sind die Einlasskontrollen zu lasch? Persönlich konnten wir uns am vergangenen Samstag ein Bild von den Einlasskontrollen machen. Vor dem Spiel gegen den TBB Trier gab es weder eine Leibesvisitation noch eine ausreichende Taschenkontrolle. Kann man davon ausgehen, dass auch bei so einer brisanten Partie, die gestern Abend stattfand, ebenso verfahren wurde, wie bei einem normalen Bundesligaspiel?

Die Sicherheitsfrage wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen tiefgründig untersucht werden müssen. Bei den gestrigen Krawallen wurden mehrere Zuschauer verletzt. Spieler flüchteten teils mit ihren Familien in die Katakomben. Der Anpfiff des Spiels in der Euroleague stand auf Messers Schneide.

Spiel startet mit einer Stunde Verspätung

Erst nach einstündiger Verspätung konnte das Match endlich angepfiffen werden. In der Folge blieb es verhältnismäßig ruhig in der Arena, jedoch wollte so natürlich keine gute Stimmung mehr aufkommen. ALBA Berlin konnte sich von den Geschehnissen schnell auf das Spiel konzentrieren und brachte den Sieg am Ende nach Hause.

Mit 75:68 konnte der ehemalige Serienmeister aus der Hauptstadt die Türken in ihre Schranken verweisen. Gleichzeitig haben sie weiterhin die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. Das Match war im Übrigen um kurz nach Mitternacht beendet. Für viele Zuschauer, Spieler und auch Offiziellen dürfte dieser Tag in schlechter Erinnerung bleiben.

Galatasaray Istanbul muss mit weiteren drakonischen Strafen rechnen. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob sogar der Ausschluss aus allen europäischen Wettbewerben drohen wird.

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