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England bezwingt Kolumbien & Elfer-Fluch - Schweden nach Duselsieg im Viertelfinale

Bildquelle: By Антон Зайцев (soccer.ru) CC BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

England und Schweden haben sich bei der WM 2018 in Russland die letzten beiden Tickets fürs Viertelfinale gesichert und stehen sich in der Runde der letzten Acht am Samstag gegenüber. Den Three Lions glückte im Achtelfinale gegen Kolumbien Historisches, konnte man doch erstmals in der WM-Historie ein Elfmeterschießen gewinnen. Schweden hatte derweil im Duell mit der Schweiz reichlich Dusel.

Es ist vollbracht: England hat endlich seinen Elfmeter-Fluch besiegt! Nach 120 sehr ruppigen und kämpferischen Minuten hatte es zwischen den Inselkickern und Kolumbien 1:1 gestanden, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen fielen muss. Hier avancierte Keeper Jordan Pickford zum Helden, der den fünften Versuch von Carlos Bacca parierte. Eric Dier machte dann alles klar und England siegte 4:3 im Elfmeterschießen.

Kane markiert Führung mit 6. WM-Tor

„Ich bin froh, dass ich der Mannschaft als Torwart so helfen konnte. Das ist unglaublich, aber wir haben verdient gewonnen", sagte der Torhüter nach der Partie.

In dieser zog Kolumbien von Beginn an ein dichtes und stabiles Abwehrbollwerk auf, gegen das die Engländer zunächst harmlos anliefen. Einzig Harry Kane (16.) sorgte mit einem Kopfball für Torgefahr, ansonsten fiel den Three Lions nicht viel ein. Die Südamerikaner, bei denen Bayern-Star James Rodriguez verletzungsbedingt passen musste, beschränkten sich im ersten Durchgang weitestgehend auf das Verteidigen und konnte keine offensive Akzente setzen.

Nach Wiederanpfiff verhalt ein Elfmeter den Engländern zur Führung. Der gefoulte Kane trat selbst an und verwandelte sicher (57.). Für den Kapitän war es bereits der dritte Elfertreffer im Turnierverlauf und schon das sechste WM-Tor. Die ohnehin schon sehr hart geführte Partie, was allen voran den Kolumbianern zu verschulden war, wurde in der Folge immer emotionaler und war von Provokationen, Nicklichkeiten und etlichen Fouls geprägt. Das hinderte auch den Spielfluss, wobei der US-Schiedsrichter Mark Geiger sichtlich Probleme hatte, die Kontrolle über das Spiel zu wahren.

Mina mit Last-Minute-Ausgleich, aber England jubelt

Doch in der Schlussphase besannen sich die Cafeteros auf ihre fußballerischen Qualitäten – mit Erfolg. Denn in der Nachspielzeit bugsierte Yerry Mina nach der ersten Ecke für Kolumbien das Leder mit einem Kopfballaufsetzer in den englischen Kasten (90.+3). Für den Barca-Verteidiger bereits das dritte Tor bei der WM 2018. Es ging in die Verlängerung, in der die Zuschauer in Moskau zwei gänzlich unterschiedliche Halbzeiten sahen. In den ersten 15 Minuten hatten die Kolumbianer nach dem späten Ausgleichstreffer das Momentum auf ihrer Seite und dominierten das Geschehen. Danach schlug das Pendel wieder zugunsten der Engländer aus. Tore sollte aber keine mehr fallen und England in der Elfer-Lotterie Geschichte schreiben.

Schweden reicht Duseltreffer von Forsberg

Zuvor hatte Schweden glücklich, letztlich aber verdient mit 1:0 im Achtelfinale gegen die Schweiz Oberhand behalten. In einem über weite Strecken zähen und unspektakulären Spiel zeichnete sich Emil Forsberg für den einzigen Treffer verantwortlich (66.). Allerdings hatte der Mittelfeldakteur von RB Leipzig, der bislang bei der WM eher blass blieb, reichlich Glück, dass sein eigentlich harmloser und problemlos zu haltender Schuss aus 20 Metern noch entscheidend von BVB-Innenverteidiger Manuel Akanji abgefälscht wurde und die Kugel im Winkel einschlug. Ein symptomatischer Treffer eines insgesamt wenig ansehnlichen Achtelfinals.

Schweiz offensiv zu harm- und ideenlos

Die Schweiz, die als leichter Favorit gehandelt wurde, blieb vor allem in ihren Offensivbemühungen vieles schuldig. Insgesamt war der Auftritt viel zu ideenlos, zu passiv und behäbig, es mangelte an Präzision, sodass Chancen im gesamten Spiel Mangelwaren blieben. Gute Einschussmöglichkeiten hatte die Nti dennoch zweimal durch Blerim Dzemaili. Schweden verbuchte hingegen durch Albin Ekdal eine gute Chancen.

Die Blagult verteidigte den knappen Vorsprung gekonnt und die Eidgenossen fanden keine spielerischen Mittel, den sattelfelsten Defensivverbund auszuhebeln. In der Nachspielzeit scheiterte Haris Seferovic am sicher zupackenden Schweden-Schlussmann Robin Olsen. Bei der Schweiz kassierte kurz vor Schluss noch Lang nach einer Notbremse die Rote Karte, woraufhin Schiedsrichter Damir Skomina erst auf Elfmeter entschied, aber nach Studium der TV-Bilder korrekterweise auf Freistoß korrigierte.

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