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Trabrennbahn Mariendorf: Alles vor dem Ende?

Seit dem Jahr 1913 lockt die im gleichnamigen Berliner Ortsteil Mariendorf gelegene Trabrennbahn Mariendorf regelmäßig zahlreiche Besucher an. Vor allem dann, wenn das jährliche Highlight in Form der sich über sechs Veranstaltungstage ziehenden Derby-Woche ansteht, die alljährlich am ersten Sonntag im August mit Deutschen Traber Derby zu Ende geht.

Ausgerechnet zum 100. Geburtstag ist Zukunft des Mariendorfer Trabrennbahn nun aber fraglicher denn je. So sorgten in den vergangenen Wochen Aussagen von Rennbahneigentümer Ulrich Mommert für reichlich Aufregung in der Pferdesport-Szene.

Der Unternehmer und Pferdezüchter, der seit 2005 Eigentümer der 19 Hektar großen Rennbahn ist, erklärte in einem vom RBB anlässlich des Jubiläums gedrehten Film recht deutlich, nicht mehr dazu bereit zu sein, “ noch mehr Geld in die Bahn zu investieren.“ In den letzten Tagen äußerte sich Mommert mehrfach in ähnlicher Art und Weise, was inhaltlich angesichts der schon seit einigen Jahren bekannten Problematik in Form von hohen Kosten für den Betrieb, die Instandhaltung und die immer wieder nötigen Renovierungen aber nicht wirklich überraschte.

Ob Mommert tatsächlich seinen Rückzug plant oder noch nachdrücklich auf die vorhandenen Schwierigkeiten aufmerksam machen wollte, ist indes offen. Fest steht aber, dass es ihm gelungen ist, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Parteiübergreifend haben sich in der Zwischenzeit jedenfalls mehrere Politiker zu Wort gemeldet und sich für den Erhalt der Rennbahn ausgesprochen: “Nicht nur weil die Trabrennbahn in meinem Wahlkreis liegt und damit auch ein Teil meiner Heimat ist, bin ich der Auffassung, dass alles dafür getan werden muss, dass der Trabrennsport in Mariendorf erhalten bleibt“, erklärte etwa der CDU-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Florian Graf, gegenüber dem “Tagesspiegel“.

Wewering sieht keine Alternative zur Trabrennbahn Mariendorf

Für Heinz Wewering, der in mehr als 45 Jahren insgesamt über 48.000 Trabrennen bestritt und im Jahr 2003 mit seinem 14.899. Sieg zum erfolgreichsten Trabrennfahrer aller Zeiten avancierte, wäre es jedenfalls eine Katastrophe, würde der Pferdesport aus Mariendorf verschwinden: “Die Trabrennbahn Mariendorf muss bleiben. Es gibt einfach keine Alternative dazu. Von der Lage und der Verkehrsanbindung her ist sie perfekt. Das Traber-Derby gehört einfach hierher, das kann man nicht verpflanzen.“

Um seine Ansicht zu untermauern, wählt der mittlerweile 63-Jährige im Gespräch mit dem “Tagesspiegel“ einen blumigen Vergleich: “Man kann ja auch nicht den Ku’damm verpacken und nach Bochum schicken – dann wäre das nicht mehr der Ku’damm.“

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