THW Kiel vermöbelt Flensburg! HSV glückt Coup gegen Löwen! Auch Lübbecke jubelt
Bildquelle: Torsten Maue CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Der THW Kiel hat mit der SG Flensburg-Handewitt im Spitzenspiel der Handball-Bundesliga kurzen Prozess gemacht. Mit 33:23 fegte der Rekordmeister seinen Erzrivalen in eindrucksvoller Manier von der Platte! Für eine faustdicke Überraschung am 3. Spieltag sorgte der HSV Hamburg, der die Rhein-Neckar Löwen düpierte. Auch der zweite Aufsteiger TuS N-Lübbecke konnte seinen ersten Saisonsieg einfahren. Der Bergische HC kassierte indes die erste Pleite und kam in Hannover unter die Räder.
Das 105. Nordderby zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt sollte eine einseitige Angelegenheit werden. Mit einem überzeugenden 33:23 (18:14) konnten die Zebras vor 9.000 euphorischen Zuschauern in der heimischen Wunderino Arena nicht nur den zweihöchsten Derby-Sieg der Geschichte bejubeln, sondern zugleich ein erstes Ausrufezeichen im noch jungen Titelrennen setzen.
THW Kiel mit Machtdemonstration gegen Flensburg
Mit ihrem dritten Sieg im dritten Spiel hat der THW Kiel nun auch dank der besseren Torbilanz gegenüber dem punktgleichen Trio Füchse Berlin, SC Magdeburg und Frisch Auf Göppingen - die bereits am vergangenen Donnerstag siegreich unterwegs waren - die Führung in der HBL Tabelle übernommen. Zwar konnten die Flensburger trotz erheblicher Personalnot die Partie in den ersten 15 Minuten noch ausgeglichen gestalten und stemmten sich in der zweiten Hälfte noch einmal kurz gegen die sich anbahnende Pleite.
Aber dem THW Kiel, der über weite Strecke eine Machtdemonstration zeigte, konnte die SG in diesem prestigeträchtigen Duell nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Die Zebras gerieten nicht einmal in Rückstand. Nach 20 Minuten ging der THW erstmals mit vier Toren in Führung (12:8), die zwischenzeitlich auf sechs Treffer ausgebaut wurde. Zur Halbzeit stand ein 18:14 für die Kieler auf der Anzeigetafel.
Kieler 6:0-Lauf bricht SG Flensburg das Genick
Nach dem Wechsel konnte die SG Flensburg zwar noch einmal auf drei Tore herankämpfen (17:20). Aber als die Truppe von THW-Trainer Filip Jicha antwortete direkt mit einem satten 6:0-Lauf und zog auf 26:17 davon. Die Vorentscheidung. Für die Hausherren traf Superstar Sander Sagosen mit 7 Toren am häufigsten, zudem zeigte der dänische Weltmeister Niklas Landin im Kieler Kasten eine bärenstarke Vorstellung.
Für Flensburg, die bereits drei Minuspunkte auf dem Konto haben, waren Mads Mensah Larsen und Hampus Wanne die erfolgreichsten Schützen. „Sie sind die beste Mannschaft und nicht umsonst der Topfavorit“, erklärte SG-Coach Maik Machulla nach der demütigenden Pleite.
Debütsieg für HSV Hamburg: Erfolg gegen Rhein-Neckar Löwen
Abgesehen vom Kantersieg des THW Kiel stach am 3. Spieltag der Handball-Bundesliga auch der Erfolg vom HSV Hamburg heraus. Der Aufsteiger behielt am Sonntag in einem hochklassigen Spiel überraschend gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 32:27 (16:15) die Oberhand. Gleichbedeutend mit dem ersten Saisonsieg nach zwei Auftaktpleiten.
Zum Matchwinner schwang sich Nationalkeeper Johannes Bitter auf, der zwölf Paraden zeigte. Zudem glänzte der HSV mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Gleich vier Spieler waren mit jeweils fünf Toren die besten HSV-Schützen: Niklas Weller, Jan Forstbauer, Finn Wullenweber und Azat Valiullin. Den Löwen reichten indes auch die sechs Treffer des ehemaligen Nationalmannschaftkapitäns Uwe Gensheimer nicht, um die zweite Pleite abzuwenden. Sowohl Hamburg und die Mannheimer (beide 2:4) liegen als Neunter bzw. Elfter im Tabellenmittelfeld.
TuS N-Lübbecke: Auch zweiter Aufsteiger landet ersten Sieg
Die TuS N-Lübbecke machte es dem HSV Hamburg gleich. Denn auch der zweite HBL-Aufsteiger konnte am Sonntag seinen ersten Saisonsieg einfahren. Die Truppe von Trainer Emir Kurtagic siegte trotz einiger Ausfälle ungefährdet mit 33:27 (17:12) gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Die Hausherren waren von Beginn hellwach und gingen prompt mit 4:0 Führung.
Auch im zweiten Durchgang war Lübbecke tonangebend, wenngleich die „Gallier von der Alb“ den Rückstand zum Schmelzen brachten. Nach 43. Minuten stand es nur noch 22:20 aus Sicht von Lübbecke, die sich aber auch dank der besseren Torhüterleistung den Sieg nicht mehr nehmen ließen.
Abreibung in Hannover: Recken fügen Bergischen HC erste Pleite bei
Im vierten und letzten Sonntagsspiel hat der Bergische HC seine weiße Weste befleckt. Nachdem der BHC mit zwei Siegen optimal aus dem Startblock kam, setzte es nun bei der TSV Hannover-Burgdorf eine deutlich Schlappe. Am Ende triumphierten die Recken klar mit 28:20 (14:9). Topscorer waren Ivan Martinovic für Hannover sowie Alexander Weck vom BHC mit jeweils sechs Toren.
Die Recken fanden gut in die Partie. Nach sieben Zeigerumdrehungen lagen die Gastgeber mit 4:2 vorne. Der Vorsprung wurde in der Folge weiter ausgebaut. Nach einem zwischenzeitlichen 8:4 und 12:7 ging es mit einem 14:9 in die Kabine. Der Bergische HC fand nach dem Wechsel zwar besser ins Spiel und kam auf 12:15 (36.) heran. Doch zur Wende reichte es nicht, da Hannover in der Folge wieder aufdrehte. Zehn Minute vor Abpfiff war der Drops beim Stande von 23:15 quasi gelutscht.
Schlusslicht GWD Minden weiter punktlos
Schlusslicht bleibt indes der GWD Minden. Die Grün-Weißen verloren am Samstag auch das dritte Spiel. In fremder Halle setzte es 22:30 (10:15)-Schlappe gegen den HC Erlangen. Während die Gäste ihre starke Form bestätigten und mit 5:1 Punkten auf Rang fünf vorrückten, müssen die Mindener weiter auf den ersten Punkt warten.
Der GWD bewies zwar großen Kampfgeist, leistete sich aber insgesamt zu viele Fehler und offenbarte eine mangelhafte Chancenverwertung. Somit ist Minden neben dem TVB 1899 Stuttgart (0:4) das noch einzig punktlose Team in der neuen Handball-Bundesliga-Saison, die aber gerade erst begonnen hat.