Dank Landin: Klarer Sieg für THW Kiel gegen Füchse! Magdeburg & Flensburg souverän
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Der THW Kiel hat im packenden Meisterschaftsrennen der Handball Bundesliga ein echtes Statement gesetzt! Im Topspiel gegen Tabellenführer Füchse Berlin siegten die Zebras deutlich mit 36:29. Überragender Mann war Niklas Landin. Der THW-Goalie stellte einen Karriere-Bestwert auf. Aber auch der SC Magdeburg und Flensburg gaben sich keine Blöße.
Das Titelrennen in der Handball Bundesliga ist spannend wie seit Jahren nicht mehr. Nach dem 24. Spieltag dürfen sich die Top 5 im Oberhaus Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Gute Chancen auf den Titel hat nun der THW Kiel. Der deutsche Rekordmeister hat am Sonntag das Spitzenspiel gegen die Füchse Berlin mit 36:29 (17:15) zu seinen Gunsten entschieden.
Füchse-Chef Kretschmar gratuliert Kiel: „Die waren heute heiß“
Damit schoben sich die Kieler in der Handball Bundesliga Tabelle mit 38:8 Punkten vorbei an den Rhein-Neckar Löwen (37:11), die am Donnerstag eine überraschende Heimpleite gegen den HSV Handball (32:35) kassierten. Die Füchse sind zwar noch Erster (39:9), haben aber ein Spiel mehr auf dem Konto als der THW. Die Norddeutschen haben somit den Titelgewinn wieder in der eigenen Hand.
„Respekt an Kiel. Die waren heute heiß“, sagte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar nach der verdienten Pleite an der Förde. Heiß war besonders Niklas Landin. Der 34-jährige Däne im Kasten der Kieler war mit 23 Paraden der Matchwinner der Hausherren und brachte die Gäste aus der Hauptstadt regelrecht zur Verzweiflung.
THW Kiel: Torwart Niklas Landin mit persönlichem Rekord
Ganz nebenbei stellte Landin einen persönlichen Karriere-Bestwert auf. 23 Paraden in einem Spiel waren dem THW-Torhüter noch nie gelungen. „Er ist zu einer überragenden Form aufgelaufen. Wenn der beste Torwart der Welt in solch einem Spiel einen Rekord aufstellt, wird es natürlich eng“, resümierte Kretzschmar.
Sieggarant und Weltmeister Niklas Landin gab sich dagegen am Sky-Mikrofon bescheiden: „Die Paraden sind schön. Aber am Ende zählen die Punkte gegen den Spitzenreiter. Wir sind überglücklich, dass wir so ein Spiel abliefern konnten. Es war ein richtiges Spitzenspiel vor einer tollen Kulisse und hat extrem Spaß gemacht.“ Die meisten Tore auf Kieler Seite markierte derweil Eric Johansson, der achtmal traf. Für die Füchse Berlin verbuchte hingegen Milos Vujovic mit sechs Toren die beste Ausbeute.
THW Kiel gleich hellwach - Füchse Berlin lassen nicht locker
Dass dem THW Kiel nur ein Sieg gegen die Berliner im Titelrennen weiterhelfen würde, war den Zebras von der ersten Minute anzumerken. Angepeitscht von 10.285 Zuschauern in der heimischen Ostseehalle übernahmen die Zebras direkt das Zepter. Die Offensive um Johansson überzeugte und hinten wehrte Landin selbst beste Torchancen der Berliner ab. Die Folge, nach 24 Minuten waren die Norddeutschen auf 14:10 davongezogen und führten auch kurz vor der Halbzeit mit vier Toren (17:13).
Doch die Füchse Berlin, die in der Hinrunde Kiel noch mit 34:26 von der Platte fegten, ließen nicht locker. Bis zur Pause konnte der Spitzenreiter, der noch nie Deutscher Meister wurde, durch Treffer von Jacob Holm und Vujovic auf 15:17 verkürzen.
Füchse nur mit kurzen Hoffnungsschimmer
Doch der Druck des THW Kiel war nach der Halbzeit einfach zu groß. Vor allem mit dem explosiven Umschaltspiel und hohem Spieltempo setzte die Auswahl von Trainer Filip Jicha den Berlinern zu. In der 35. Minute lagen die Zebras mit fünf Treffern in Front (22:17). Auch mit Anbruch der letzten Viertelstunde führten die Kieler komfortabel - 29:24 (46.).
Die Berliner bewiesen allerdings Moral und Kampfgeist. Und nachdem der stark aufspielende Robert Weber auf 26:29 (50.) verkürzen konnte, machte sich kurz Hoffnung im Füchse-Bau breit. Die machte aber spätestens Landin mit seiner 16. Parade zunichte. Zumal auch die THW-Offensive wieder besser in Schwung kam. Am Ende fehlte es den Berliner Füchsen auch an der nötigen Power, um dem Rekordmeister noch einmal ernsthaft in Gefahr zu bringen.
SC Magdeburg feiert Kantersieg gegen Gummersbach
Auch der SC Magdeburg brachte seine Titelambitionen am Sonntag eindrucksvoll zum Ausdruck. Der amtierende HBL Meister machte mit dem VfL Gummersbach kurzen Prozess und landete einen souveränen 41:29 (20:15)-Kantersieg. Der SCM lauert mit der gleichen Anzahl an Minuspunkten wie die Füchse Berlin auf Platz vier, hat allerdings ein Spiel weniger bestritten. Die Magdeburger haben die Titelverteidigung somit in eigener Hand, müssten aber hierfür das direkte Duell mit dem THW Kiel siegreich gestalten.
Verlassen konnte sich der SC Magdeburg beim Schützenfest gegen den Aufsteiger mal wieder auf Kay Smits. Der niederländische Rückraumspieler glänzte mit elf Toren und war damit bester Schütze in der Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert.
Flensburg erfüllt Pflichtaufgabe gegen Lemgo
Mit der SG Flensburg-Handewitt war noch ein weiterer Titelkandidat am Sonntag im Einsatz. Und auch die Truppe von Jubilar Coach Maik Machulla, der sein 300. Spiel als Flensburg-Trainer erlebte, gab sich keine Blöße. Die Norddeutschen triumphierte souverän mit 34:27 (17:13) gegen den TBV Lemgo Lippe und revanchierte sich damit auch für Hinspielpleite.
Flensburg hatte in Aaron Mensing seinen besten Torschützen, der zehnmal einnetzte. Lemgo, die auf Rang 13 verharren, leistete sich zu viele technische Fehler und konnte nach der Pause nie entscheidend verkürzen. Als Fünfter hat SG Flensburg weiterhin noch Chancen auf die Meisterschaft.