DKB Bundesliga: THW Kiel holt irre deutsche Meisterschaft
Der THW Kiel hat sich im spannendsten Finale der Handball-Bundesliga-Geschichte den Meistertitel gesichert. Durch den klaren 37:23-Erfolg am letzten Spieltag gegen die Füchse Berlin hat der Rekordmeister die punktgleichen Rhein-Neckar Löwen doch noch von Tabellenspitze verdrängt. Am Ende machten zwei Tore den Unterschied.
Was für ein verrücktes Finish im Kampf um die deutsche Meisterschaft. Die Rhein-Neckar Löwen gingen mit einem Vorsprung von sieben Toren in das letzte Saisonspiel, wurden aber noch vom THW Kiel abgefangen. Zwar feierten die Löwen beim VfL Gummersbach einen 40:35 (21:19) -Erfolg, doch dank des Schützenfestes der Zebras geht der Titel mal wieder an die Kieler.
Natürlich brachen in Kiel nach dem irren Kopf-an-Kopf-Rennen alle Dämme und die Spieler konnten ihr Glück kaum fassen. Selbst der ansonsten reservierte THW-Trainer Alfred Gislason war ganz aus dem Häuschen. „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft, auf den Willen, wie sie gekämpft haben. So etwas habe ich noch nie erlebt", jubelte der Isländer bei „Sport1“ und bedankte sich brav bei Gummersbach für die Schützenhilfe: „Großen Dank an Gummersbach!“
Dabei erwischten die Rhein-Neckar Löwen in Gummersbach einen guten Start und gingen schnell mit 7:3 in Führung, doch danach machte sich Nervosität breit. Vor allem in der Abwehr agierten die Löwen mitunter vogelwild und müssen sich das Verpassen des ersten deutschen Meistertitels selber ankreiden. „Ich bin gerade total leer, am Boden zerstört, traurig. Das war heute nicht unser bestes Spiel. Am Ende lag es daran, dass wir nicht das Maximum leisten konnten, offensichtlich konnte das Kiel“, sagte ein tief enttäuschter Uwe Gensheimer. Am Linksaußen lag es aber nicht, dass der THW Kiel nun seine 19. Meisterschaft feiern darf, immerhin verbuchte Gensheimer überragende 15 Treffer – letztendlich aber zu wenig.
Christian Zeitz verlässt Zebras mit Titel im Gepäck
Für THW-Spieler Christian Zeitz, der die Zebras nach der Saison verlassen wird, ist es natürlich der perfekte Abschied von seinem langjährigen Arbeitgeber. „Wir haben versucht, in der ersten Halbzeit nur auf uns zu schauen und haben uns ein gutes Polster erarbeitet. Danach haben wir einfach weitergespielt, obwohl die Kraft nachgelassen hat. Heute wird richtig gefeiert“, sagte der Rechtsaußen. Zur Halbzeit lagen die Kieler gegen die Füchse schon mit 17:8 in Führung.
Der THW Kiel und die Rhein-Neckar Löwen haben sich somit direkt für die Champions League verpasst. Auf Rang 3 und somit auf dem Qualifikationsplatz zur Königsklasse liegt die SG Flensburg-Handewitt. Der vierte HSV Hamburg, der noch um seine Lizenz zittert, sowie der fünfte Berlin starten im Europokal.
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By Kuebi = Armin Kübelbeck [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)