Handball: SG Flensburg gewinnt Champions League-Finale gegen Kiel
Die SG Flensburg-Handewitt hat die Überraschung perfekt gemacht und gewann das deutsch-deutsche Finale der Champions League gegen den THW Kiel überraschend mit 30:28. Neben einer Energieleistung im zweiten Durchgang inklusive großer Aufholjagd war es vor allem Flensburg-Keeper Mattias Andersson, der zum Matchwinner avancierte.
Nach ihrem sensationellen Halbfinal-Sieg gegen den FC Barcelona setzte Flensburg im Finale des Final-Four-Turniers in Köln noch einen drauf und gewann erstmals in der Vereinsgeschichte den Champions League-Titel.
„Was die Mannschaft abgeliefert hat, ist unglaublich. Es ist ein Traum wahr geworden. Diese Mannschaft hat Geschichte geschrieben. Es ist der absolute Wahnsinn, ich kann das noch gar nicht begreifen“, ring SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke nach dem Triumph um Worte.
Dabei erwischte der hohe Favorit und frischgebackene Meister THW Kiel den deutlich besseren Start. Nach elf Minuten führten die „Zebras“ mit 8:3 und in der 18. Minute sogar beim Stande von 12:6 mit sechs Toren. Doch Flensburg, die anfänglich noch sehr nervös agierten und sich viele leichtsinnige Fehler leisteten, fanden fortan besser in die Partie und konnten bis zur Pause den Rückstand auf zwei Tore (14:16) verkürzen.
Nach der Pause bewies die SG Flensburg-Handewitt weiter Moral und Willen und konnten in der 38. Minute durch den Treffer von Thomas Mogensen zum 19:19 erstmals ausgleichen. Kurz darauf brachte dann der stark auftrumpfende Anders Eggert, zusammen mit Lasse Svan mit jeweils sieben Toren bester Werfer bei der SG, den Außenseiter erstmals in Front. Auch SG-Schlussmann Andersson wurde immer stärker und trieb Stars von THW Kiel um Filip Jicha und Co. mit seinen Paraden zur Verzweiflung.
Flensburg macht den Wahnsinn perfekt
Die SG Flensburg-Handewitt konnte sich in der Folge weiter absetzen und Mogensen sorgte mit seinem Treffer zum 25:21 (47.) für die vermeintliche Vorentscheidung. Doch auch die Kieler bewiesen ihrerseits ein großes Kämpferherz und kamen drei Minuten vor Schluss sogar noch auf einen Treffer heran, doch im Gegenzug markierte Holger Glandorf den 30:28-Endstand. Danach kannte der Jubel bei den Flensburgern keine Grenze mehr und der größte Erfolg der Vereinsgeschichte wurde im Konfettiregen gebührend gefeiert.
„Ich bin verdammt stolz auf meine Mannschaft. Wir wussten, dass es sehr schwierig werden würde. Das Ende war der absolute Wahnsinn“, fasste Flensburg-Trainer Ljubomir Vranjes das packende Spiel zusammen. THW-Star Jicha zeigte sich nach der Enttäuschung als fairer Verlierer: „Die Kraft war nicht mehr vorhanden. Es war ein hartes Spiel. Schade, dass es nicht geklappt hat. Glückwunsch an Flensburg.“
Bildquelle
By Kuebi = Armin Kübelbeck (self-made http://galerie.best4sports.de) [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)