Machtdemonstration: Verstappen lässt bei Mexiko-Sieg Hamilton keine Chance
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Max Verstappen ist seinem ersten WM-Titel in der Formel 1 ein großes Stück nähergekommen. Beim Großen Preis von Mexiko triumphierte der Red Bull-Pilot in souveräner Manier. Sein großer Titelrivalen Lewis Hamilton wurde abgeschlagener Zweiter. Den Grundstein für den Sieg legte Verstappen mit einem Mega-Start. Licht und Schatten gab es derweil bei den deutschen Fahrern.
Die Wachablösung in der Formel 1 rückt näher: Max Verstappen lieferte in Mexiko eine grandiose und fehlerfreie Vorstellung ab und belohnte sich mit seinem neunten Saisonsieg. Seine Führung in der Formel 1 Fahrerwertung hat der Niederländer auf Titelverteidiger Lewis Hamilton auf nun satte 19 Punkte ausgebaut. Vier Rennen hält der Formel 1 Kalender in diesem Jahr noch bereit.
Bottas als großer Pechvogel - Vettel holt WM-Punkte - Mick scheidet aus
Auf Rang drei bei Mexiko GP raste Lokalmatador Sergio Pérez im zweiten Red Bull und sorgte damit für Begeisterungsstürme bei den heimischen Fans. Hamiltons-Teamkollege Valtteri Bottas war hingegen der große Pechvogel. Der Pole-Setter drehte sich beim Start, hatte zudem bei seinem einzigen Reifenwechsel große Probleme und kam lediglich als 15. ins Ziel. Immerhin konnte sich der Mercedes-Fahrer den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde sichern.
Für die deutschen Formel 1 Fahrer verlief das Rennen in der mexikanischen Höhenluft bei mehr als 2.200 Metern über dem Meeresspiegel hingegen durchwachsen. Sebastian Vettel im Aston Martin durfte sich über einen soliden 7. Platz und wertvolle WM-Punkte freuen. Für Mick Schumacher im unterlegenen Haas war das Rennen hingegen schon nach wenigen Metern beendet. Der 22-jährige Formel 1-Rookie wurde kurz nach dem Start von Esteban Ocon im Alpine am Hinterrad getroffen und fiel unverschuldet aus.
Raketenstart: Verstappen düpiert Bottas & Hamilton beim Start
Den Grundstein für seinen Sieg legte Max Verstappen beim Formel 1 Start in Mexiko, wo er sich überraschend hinter den beiden Silberpfeilen an dritter Position einreihte. Doch der 24-Jährige kam perfekt weg und übernahm in überragender Manier die Führung. Der WM-Spitzenreiter saugte sich im Windschatten von Bottas heran, schob sich auf der langen Geraden außen an beiden Mercedes-Piloten vorbei und übernahm dank eines extrem späten Bremspunktes in der ersten Kurve die Führung.
„Es ist eine lange Strecke bis zur ersten Kurve. Und es ging natürlich um den Bremspunkt. Ich bin dann außen herum und habe die Führung übernommen“, sagte Verstappen über sein Husarenstück. Für seinen Raketenstart erhielt Verstappen auch von Rekordchampion Hamilton, der zum dritten Mal in Folge nicht gewinnen konnte, Lob: „Er hat einen Megajob gemacht und super spät gebremst. Ich war auf der Innenseite, da hatte ich keine Chance.“
Bottas-Dreher beim Start - Verstappen verteidigt Führung
Für Valtteri Bottas, der beim Start auch von Hamilton kassiert wurde, sollte es noch schlimmer kommen. Beim Einlenken in die erste Kurve wurde der Finne am Heck von McLaren-Pilot Daniel Ricciardo berührt und drehte sich daraufhin. Das gesamte Feld musste dem Mercedes des 32-Jährigen, der bis ans Ende zurückgeworfen wurde, ausweichen, dennoch kam es zu einigen Kollisionen. Unter anderem erwischte es in diesem Zuge auch Mick Schumacher.
Nach den mehreren Formel 1 Unfällen wurde das Safety-Car auf den 4,304 Kilometer langen Kurs geschickt. Nach vier Runden wurde der fliegende Re-Start eingeläutet, bei dem Verstappen seine Spitzenposition mühelos vor Hamilton verteidigte. Ohnehin kam es zu keinen Veränderungen auf den vorderen Plätzen. Vettel konnte sich derweil von Startplatz neun um einen Rang auf P8 vorschieben.
Verstappen hängt Hamilton gnadenlos ab
Max Verstappen kannte danach kein Halten mehr. Der fliegende Holländer setzte sich schnell von Verfolger Hamilton auf 1,7 Sekunden ab. Der Brite ahnte schnell, dass er mit Verstappen nicht Schritt halten konnte und ließ via Boxenfunk wissen: „Der ist schnell!“. Während Hamilton Verstappen immer mehr aus den Augen verlor, übte gleichzeitig von hinten der drittplatzierte Sergio Pérez Druck auf den Titelverteidiger aus.
In Runde 14 meldete Hamilton dann erste Reifenprobleme, während von den beiden Red Bull-Fahrern Verstappen und Pérez erst in der 21. Runde entsprechende Funksprüche zu hören gab. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Vorsprung von Verstappen bereits komfortable 8 Sekunden, während Pérez nur 2 Sekunden hinter Rekordchampion Hamilton lag. „Diese Jungs sind offensichtlich zu schnell für uns“, erkannte der sich abmühende 36-Jährige schon frühzeitig.
Sergio Pérez mit historischer Führung - Hamilton fährt hinterher
Als Erster aus der Führungsgruppe bog Lewis Hamilton in der 30. Runde zum Reifenwechsel ab und kehrte mit der härtesten Mischung an P5 auf die Strecke zurück. Vier Runden später holte sich Verstappen neue Pneus ab und reihte sich hinter Teamkollege Pérez, aber deutlich vor Hamilton ein. Der Abstand blieb bei mehr als 7 Sekunden weiter groß.
Sergio Pérez, der als erster Mexikaner ein Heimrennen in der Formel 1 anführte, konnte seine Spitzenplatz und die F1-Fiesta unter dem frenetischen Jubel der fast 140.000 Zuschauern genießen. In der 41. Runde bekam aber auch der Lokalmatador frische Gummis aufgezogen, sodass der Weg für Verstappen nun endgültig frei war.
Übernächtiger“ Verstappen siegt souverän - Hamilton rettet P2
Während sich Verstappen nach seinem jüngsten Triumph in den USA auch den Formel 1 Sieg in Mexiko nicht mehr nehmen ließ, wurde der Kampf um den 2. Platz noch einmal richtig spannend. Nach seinem Boxenstopp lag Sergio Pérez knapp 8 Sekunden hinter Hamilton auf Rand drei. Doch der 31-Jährige blies zur Aufholjagd und brachte den Rückstand kontinuierlich zum Schmelzen.
Runde für Runde kam Pérez näher und der Druck auf Hamilton stieg. Zehn Runde vor dem Ende war der anstürmende Pérez im DRS-Fenster angelangt, doch Hamilton konnte Platz zwei in einer packenden Schlussphase letztlich doch souverän ins Ziel retten. Damit war der Engländer unterm Strich auch zufrieden. „Dieses Auto“, sagte Hamilton mit Blick auf den Red Bull, „war einfach übermächtig. Ich konnte nichts dagegen machen. Immerhin ist es noch der zweite Platz geworden.“