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NHL: Ein merkwürdiger Spieltag – selbst Superstar Draisaitl patzt

Bildquelle: Mack Male from Edmonton, AB, Canada CC BY-SA 2.0 [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

„Genießen Sie die Atmosphäre in der Arena! Wer weiß, wie lange wir sie noch haben.“ Der Live-TV-Kommentar beim Auftakt-Bully des NHL-Duells zwischen den Edmonton Oilers mit dem deutschen Superstar Leon Draisaitl und den Winnipeg Jets schwebte über dem Spieltag in der nordamerikanischen Eishockeyliga.

Das Thema dieser Tage scheint weltweit nicht primär zu sein, wer siegt, sondern wer dabei überhaupt zusehen darf. Und im nächsten Schritt, ob ein sportlicher Wettbewerb überhaupt zur Austragung kommt. Ein Vorbote kam direkt aus Deutschland, in dem die Deutsche Eishockeyliga ihren Spielbetrieb 2019/20 eingestellt hat – als erste der medienwirksamen Mannschaftsport-Ligen.

 

Wenngleich in der NHL noch vor Zuschauern gespielt wurde – die Fragen nach einer Verpflichtung gegenüber der gesamtgesellschaftlichen Gesundheitslage schwang spürbar mit. Und mehr. Schon wird an allen Ecken und Enden darüber diskutiert, ob ganze Spielzeiten abgebrochen werden und wie es dann zur Fortsetzung des Spielbetriebs kommen würde, wenn sich die Welt aufgrund einer veränderten, deutlich verbesserten Sicherheitslage in Sachen Coronavirus wieder sicher fühlte.

Edmonton mit Publikum, aber ohne Punkte

Ähnlich den vielen Verbänden im europäischen Fußball machen indes die Organisatoren in der NHL noch keine Anstalten, ein mögliches Aus der Serie 2019/20 in Erwägung zu ziehen. Noch heißt es: The Show must go on. Noch wird so getan, als sei die heiße Phase in der regulären Saison mitten im Gange; als würden die Playoff-Runden ab Mitte April ausgetragen werden; als ginge es für etliche Teams derzeit in fast jeder Partie um Alles oder Nichts im Kampf um die Playoff-Plätze.

So auch in der innerkanadischen Auseinandersetzung zwischen den Edmonton Oilers und den Winnipeg Jets. Fast so ungewöhnlich wie die Begleitumstände der derzeitigen Sportveranstaltungen war, dass ausgerechnet der deutsche Superstar und Führende in der NHL-Scorerwertung Leon Draisaitl eine entscheidende Aktie an der 2:4-Niederlage besaß. Eben Draisaitl war vor dem letztlich entscheidenden Treffer zum 2:3 durch Kyle Connor direkt nach der zweiten Drittelpause (41.) ein folgenschwerer Fehlpass unterlaufen.

Grubauer-Team rückt dem Sieg der Western Conference ein Stück näher

Zuvor hatten auf beiden Seiten je einmal die Torhüter der Teams gepatzt, den Puck hinter bzw. seitlich des Tores quasi für die gegnerischen Angreifer gestoppt, die brav per Ablage zum einschussbereiten Teamkameraden ablegen konnten. Eine weitere Kuriosität unterlief zudem Oilers-Verteidiger James Neal, der den Puck schwer nachzuahmen in den Winkel des eigenen Tores schlenzte. Da es beim Eishockey offiziell keine Eigentore gibt, wurde das 1:1 Blake Wheeler zugeschrieben (30.).

 

 

Für Edmonton war die Heimniederlage ein kleiner Dämpfer im Rennen um die (noch angedachten) Playoffs. Mit 83 Punkten aus 71 Partien (+12) haben sie als Zweite der Pacific Division sehr gute Chancen. Noch besser sind jene des deutschen Goalies Philipp Grubauer. Zwar laboriert er derzeit an einer Leistenverletzung. Das hinderte seine Colorado Avalanche jedoch nicht daran, das Duell gegen die New York Rangers mit 3:2 in der Verlängerung zu gewinnen und im Rennen um den Sieg in der Western Conference dem St. Louis Blues bis auf zwei Zähler auf die Pelle zu rücken.

Enorm knappes Playoff-Rennen für Rieder, Holzer, Sturm, Greiss und Kühnhackl

Unheimlich eng sieht es hingegen hinter den Edmonton Oilers für viele Teams aus. Die Winnipeg Jets stehen bei einer Bilanz von +9 (80 Punkte aus 71 Spielen). Doch ebenfalls bei +9 stehen die Calgary Flames um Tobias Rieder, die Nashville Predators um Korbinian Holzer sowie die Vancouver Canucks. Bei +8 steht aktuell Minnesota Wild, bei dem Nico Sturm unter Vertrag steht, obwohl er vorrangig für das Farmteam aufs Eis geht.

Die Krux: Zwei dieser Teams müssen schließlich in den sauren Apfel beißen, denn in Summe mit den Besten im Westen tummeln sich zehn Mannschaften im Gedränge um acht Playoff-Plätze.

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