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WM in Doha: Fraser-Pryce sprintet zu Gold - Felix bejubelt zwölftes WM-Gold

Bildquelle: Lima2019Juegos CC BY-SA 4.0 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Bei der Leichtathletik WM in Doha (27. September bis 6. Oktober) hat Shelly-Ann Fraser-Pryce einen historischen Erfolg über die 100 Meter gefeiert. Einen Eintrag in die Geschichtsbücher sicherten sich auch Allyson Felix, die mit der USA Gold bei der Premiere der Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter holte, und Stabhochspringerin Anshelika Sidorova. Die DLV-Starter sorgten in der Wüste derweil für Licht und Schatten.

Shelly-Ann Fraser-Pryce hat ihren Ruf als schnellste Frau der Welt erfolgreich und in überzeugender Manier untermauert. Bei der Leichtathletik WM im Wüstenstaat Katar war die Jamaikanerin nicht zu schlagen und gewann das Finale über die 100 Meter in 10,71 Sekunden. Damit hat die 32-Jährige bereits ihre vierte Gold-Medaille bei einer Weltmeisterschaft abgeräumt, nachdem sie auch schon 2009, 2013 und 2015 über ihre Paradestrecke triumphierte. Das ist zuvor noch keiner Athletin auf dieser Strecke geglückt.

Erstes „Mutter“-Gold für Fraser-Pryce - Coleman holt Favoritengold

Zudem ist es für die gerade einmal 1,52 Meter große Sprinterin der erste große Erfolg nach der Geburt ihres Sohnes. „So zurückzukommen, nachdem ich ein Baby bekommen habe - was für eine wundervolle Reise. Ich bin so glücklich“, ließ Fraser-Pryce wissen. Im Finale verwies sie die britische Europameisterin Dina Asher-Smith (10,83 sek) auf den 2. Platz. WM-Bronze ging an Marie-Josée Ta Lou von der Elfenbeinküste (10,93 sek). Deutsche Sprinterinnen waren im Finale nicht am Start, da die EM-Zweite Gina Lückenkemper und deutsche Meisterin Tatjana Pinto chancenlos im Halbfinale gescheitert waren.

Bei den Männern wurde bereits am Samstagabend Christian Coleman aus den USA seiner Favoritenrolle gerecht und gewann die 100 Meter mit der Weltjahresbestleistung von 9,76 Sekunden. Silber schnappte sich dessen Landsmann Justin Gatlin (9,89 sek) vor Andre De Grasse (9,90 sek).

USA gewinnen 400m-Mixed-Staffel in Weltrekordzeit

Für einen neuen Weltrekord zeichnete sich derweil die US-amerikanische Mixed-Staffel über die 4x400 Meter verantwortlich. In 3:09,34 Minuten behielt das Quartett um Wilbert London, Allyson Felix, Courtney Okolo und Michael Cherry im Kahlifa-Stadion souverän die Oberhand in der jungen Disziplin, die erstmals bei einer Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Felix, die an Position zwei gelaufen war, hat damit ihre eindrucksvolle Medaillen-Sammlung auf 17 Stück (12xGold, 3xSilber, 2xBronze) ausgebaut – Rekord! Zweiter im Ranking ist übrigens die jamaikanische Sprint-Legende Usain Bolt mit 14 Mal Edelmetall.

Apropos Jamaika: Die Auswahl des Karibikstaats wurde im Staffelfinale mit 3:11,78 Minuten Zweiter, dahinter schaffte das Quartett aus dem Bahrain (3:11,82 min.) den Sprung aufs Treppchen.

Sidorova triumphiert im Stabhochsprung - Ryzih enttäuscht

Für beste und spannende Unterhaltung bei der Leichtathletik-WM in Doha sorgte außerdem das Finale der Frauen im Stabhochsprung. Hier ging Anshelika Sidorova als strahlende Siegerin hervor, die somit dem Team „Neutraler Athleten“ die erste Medaille überhaupt bescherte. Seit dem Doping-Skandal von 2015 darf der russische Leichtathletik-Verband seine Athleten nur noch unter neutraler Flagge starten lassen, die im Vorfeld eine Reihe an strengen Bedingungen und Auflagen erfüllt haben müssen.

 

 

Mit der Siegeshöhe von 4,95 Metern sicherte sich die Russin zum ersten Mal einen WM-Titel. Zugleich war es die zweitbeste Höhe, die es jemals beim Stabhochspringen bei einer Weltmeisterschaft zu bestaunen gab. Hinter Sidorova komplettierten Sandi Morris aus den USA mit 4,90 Meter und der griechischen Titelverteidigerin Katerina Stefanidi (4,85 Meter) das Podium. Einen enttäuschenden Auftritt legte derweil Lisa Ryzih hin. Die Deutsche Meisterin war im hochklassig besetzten Finale im Stabhochspringen chancenlos und musste sich mit dem 17. Platz zufriedengeben. Dabei war die Deutsche Meisterin mach ihrem starken 5. Rang bei der vergangenen WM 2017 durchaus mit einer gesunden Portion Optimismus in die Wüste gereist. Bei 4,50 Meter war für Ryzih allerdings vorzeitig Endstation.

Taylor & Claye feiern US-Doppelsieg im Dreisprung

Im Dreisprung sicherte sich Christian Taylor zum vierten Mal in seiner Karriere WM-Gold. Der 29-jährige US-Amerikaner brachte es bei seinem besten Versuch auf eindrucksvolle 17,92 Meter – Weltjahresbestleistung und verbuchte damit nach 2011, 2015 und 2017 seinen vierten WM-Titel. Silber ging - wie schon bei der letzten Weltmeisterschaft in London - erneut an Will Claye, der damit den US-Doppelsieg perfekt machte.

Claye, der als einziger Springer in diesem Jahr die 18-Meter-Marke knackte, brachte es in seinem besten Versuch auf 17,74 Meter. Über die Bronzemedaille konnte sich derweil Hugues Zango aus Burkina Faso freuen, der mit 17,66 Metern zugleich einen neuen Afrika-Rekord aufstellte.

Feige verpasst bei China-Dreifachsieg Top 10 im Gehen

Zum Abschluss des Wettkampftages der Leichtathletik Weltmeisterschaft in Doha gingen die Frauen über 20 km Gehen an den Start. Hier feierten die Chinesinnen einen Dreifach-Triumph. Als Erste kam Hong Liu nach 1:32,53 Stunden ins Ziel und verwies ihre Landsfrauen Shenjie Qiexang (1:33,10 Stunden) und knapp dahinter Lihjing Yang (1:33,17 Stunden) auf die Plätze.

Saskia Feige verpasste die Top 10 sehr knapp und wurde mit 1:37,14 Stunden starke Elfte. Die 22-jährige Potsdamerin zeigte bei schwül-heißen Bedingungen eine überzeugende und couragierte Leistung und konnte bei ihrer WM-Premiere lange Zeit in der Spitzengruppe mitgehen. Erst nach elf Kilometern musste Feige abreißen lassen.

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