Diamond League: Obergföll und Bolt siegreich in London
Das viertletzte Meeting im Rahmen der Diamond League 2013 hatte am vergangenen Wochenende wieder einiges zu bieten. Bei den London Anniversary Games in der englischen Hauptstadt liefen vor 60.000 Zuschauern im mittlerweile nach Queen Elizabeth benannten Olympiastadion vor allem die jamaikanischen Sprinter zu großer Form auf.
Insbesondere Superstar Usain Bolt, dessen größter Rivale Tyson Gay nach der ebenfalls positiven B-Probe endgültig des Dopings überführt wurde, unterstrich zwei Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau seine hervorragende Verfassung, die vermuten lässt, dass der WM-Titel nur an ihn gehen kann. Bei der Rückkehr an den Ort, wo er im vergangenen Sommer bei den Olympischen Sommerspielen gleich dreimal Gold holte, lief Bolt über 100 Meter seine persönliche Saison-Bestzeit. Mit 9,85 Sekunden blieb Bolt zwar hinter dem Rekord für 2013 von Gay, dessen 9,75 Sekunden schneller Lauf inzwischen aber in keinem guten Licht mehr steht, ließ aber den US-Amerikaner Michael Rodgers mit 9,98 und seinen jamaikanischen Landsmann Nesta Carter mit 9,99 Sekunden deutlich hinter sich.
Obergföll siegt im Speerwerfen
Der 26 Jahre alte Bolt, der sich auf die vielen Fragen nach seinem Kontakt zu Doping sehr eindeutig äußerte und jeglichen Missbrauch verbotener Substanzen von sich wies, beließ es indes nicht bei seinem Triumph über 100 Meter, sondern stand als Schlussläufer der 4x100 Meter-Staffel seines Landes in 37,7 Sekunden auch noch in einer zweiten Disziplin ganz oben.
Aus deutscher Sicht verliefen die London Anniversary Games mit Licht und Schatten. Während Speerwerferin Christina Obergföll aus Offenburg bereits ihren fünften Sieg im Rahmen der diesjährigen Diamond League feierte und den Gesamtsieg damit schon sicher hat, musste der Kölner Stabhochspringer Björn Otto nach einer durchwachsenen Leistung und einem Sprung über 5,77 Meter, die immerhin für den zweiten Platz reichten, zusehen, wie sein großer Rivale Renaud Lavillenie eine Weltjahresbestleistung aufstellte. Der Franzose, im vergangenen Jahr am gleichen Ort Olympiasieger, übersprang 6,02 Meter, was in der Geschichte bislang erst sechs Athleten gelungen ist. Der aus dem Jahr 1994 stammende Rekord des Ukrainers Sergej Bubka liegt aber unverändert bei 6,14 Meter und konnte von Lavillenie, der sich dreimal vergeblich an 6,16 Metern versuchte, nicht geknackt werden.